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Lernen, wie man richtig streitet

Von Stephanie Dirnbacher

Wirtschaft

Mit richtiger Kommunikation Konflikte vermeiden. | Wien. "Streiten ist leider kein Unterrichtsfach, aber es ist lernbar", erklärt Monika Schwaighofer, die Leiterin der Streitschule Wien und Salzburg.


In der Streitschule lernen Mitarbeiter und Führungskräfte, wie man konstruktiv streitet. "Wir vermitteln Formen und Techniken, wie man mit Konflikten umgeht", erklärt Schwaighofer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Der Lernbedarf in Unternehmen sei groß, denn "Konflikte werden noch häufig unter den Teppich gekehrt".

Dabei verursachen gerade unausgesprochene Konflikte enorme Kosten. Viele Kunden gehen auf diesem Weg verloren. Und schließlich sinken durch Konfliktsituationen Motivation und Leistung im Unternehmen.

Durch Prävention könnte vieles verhindert werden. Laut einer aktuellen Studie einer Expertengruppe Wirtschaftsmediatoren der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) könnten Unternehmen mit 100 Mitarbeitern 63.400 Euro pro Jahr an Konfliktkosten einsparen.

Vorrangiges Ziel der Streitschule ist die Streitprävention. Der Weg dorthin ist klare, wertschätzende Kommunikation.

Laut Schwaighofer reagieren viele Mitarbeiter und auch Chefs einer Kritik mit Ironie. "Eine beliebte Methode ist auch, das Gegenüber zu Tode zu analysieren", bringt die Unternehmensberaterin als weiteres Beispiel für destruktive Kommunikation.

Für sie ist es schon ein großer Erfolg, wenn die Teilnehmer der Streitschule einsichtig sind und erkennen, was sie im Gespräch falsch machen.

Denn es braucht Zeit, bis man sich an die neue Kommunikation gewöhnt. "Das geht nicht von einem Tag auf den nächsten", erklärt Schwaighofer. Die Kommunikationstechniken sind auch kein Zaubermittel. Schließlich hängen ein Konflikt und dessen Lösung immer von zwei Personen ab. "Wer klar und wertschätzend kommuniziert, hat zwar keine Garantie, dass der Diskussionspartner lösungsbereit ist, aber man erhöht die Chance", meint Schwaighofer.

Vorbildwirkung

Sie hält es für wichtig, dass Führungskräfte ein Vorbild für die Mitarbeiter sind, wenn es um Kommunikation geht. Dabei ortet sie ein Problem bei älteren Top-Managern "um die 50". "Die Lernbereitschaft und das Bewusstsein über Kommunikation ist in dieser Generation nicht immer da", meint sie. Immer öfter würden Konflikte deshalb "von den Mitarbeitern angesprochen werden".

Seminare, Trainings und Preise unter www.streitschule-wien.at