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Lesen trotz dem Trend

Von Bernhard Baumgartner

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Einige Medien sind mit Sicherheit auf der Gewinnerseite der Disruptionen, die durch das Coronavirus entstanden sind. Computerspiele boomen etwa - natürlich nicht erst seit den Lockdowns, aber doch zumindest verstärkt. Allerdings stemmt sich auch das gute alte Buch gegen die Unkenrufe. So ortet der deutsche Buchhandel zwar starkes Interesse an Literatur in Zeiten der Corona-Pandemie, die Lage des Buchhandels ist aber mitunter angespannt. Besonders für das erste Halbjahr 2021 sehen die Zahlen schlecht aus: Der Gesamtumsatz ging in den ersten sechs Monaten - im Vergleich zum selben Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 - um 3,7 Prozent zurück, im Sortimentbuchhandel sogar um 22,9 Prozent, was an den Lockdowns lag.

Im gesamten Jahr 2020 sah es jedoch rosig aus: So wurde im Vergleich zum Vorjahr ein minimales Plus von 0,1 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro verzeichnet. Das ist freilich mit einem hohen Aufwand erwirtschaftet worden, was auch dem Engagement der Buchhändler während der Lockdowns zu danken ist, die mit einem Minus von 9 Prozent vergleichsweise glimpflich davongekommen sind.

Der Gewinner der Krise ist natürlich der Online-Buchhandel mit einem Plus von 20 Prozent. Allerdings wuchsen die Online-Umsätze der örtlichen Buchhandlungen vergleichsweise deutlich stärker als etwa jener von Amazon, was auf einen deutlichen Trend zum nachhaltigen Konsum bei Geschäften vor Ort schließen lässt. Und das ist immerhin eine sehr gute Nachricht!