Während Yasser Arafats Präsenz auf einem "gelungenen" Gipfel der Arabischen Liga von den USA als letzte Chance für den saudischen Friedensplan gesehen wurde, waren die Erwartungen der Palästinenser gedämpft.
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Die Vehemenz, mit der sich die USA wieder in den Nahostkonflikt eingeschaltet hatten, bis zur persönlichen Intervention für Arafats Ausreise, hängt für Beobachter unmittelbar mit einem eventuellen Feldzug gegen den Irak zusammen. Ein kaltes Ende des Abdullah-Plans käme in ihren Augen einem arabischen Veto gegen einen Irak-Krieg gleich.
Arafat, der schon einiges an Krieg und Friedensplänen überlebt hat, wollte gar nicht fahren, ließ er verlauten. Von verschiedener Seite war zudem der Abdullah-Plan von Vornherein hintertrieben worden - von Syrien, vom Libanon. Die Mission des US-Gesandten Anthony Zinni versank indes beinah in der Bedeutungslosigkeit.
Dass Arafat - ob im Hausarrest in Ramallah oder triumphal in Beirut - als Sieger dastehen würde, wusste Sharon; seine Wut war bis Dienstag so weit hochgekocht, dass er erneut bedauerte, Arafat nicht längst schon getötet zu haben.