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Letzter Google-Bann gebrochen

Von Bernhard Baumgartner

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Lange hatte Google - nicht gänzlich freiwillig - darauf verzichtet, seinen Dienst Google Street View auch in Österreich freizuschalten. Datenschutzbedenken führten zu der Verzögerung von einigen Jahren. Seit Donnerstag kann man die Daten nun abrufen - und gleich einmal Verwandte beim Warten auf den Bus beobachten. Aber wieso stehen sie auf der falschen Straßenseite? Egal, wie auch immer: 80 Milliarden Fotos von über 15 Millionen Kilometern Straße wurden für Street View bereits angefertigt. Das ist, in der Tat, die Vermessung der Welt auf einem sehr persönlichen Level. Zwar werden Gesichter (übrigens auch jene von Statuen), Kennzeichen und andere Dinge automatisch verpixelt, aber da sind sie ja trotzdem. Und oft braucht man nicht unbedingt ein Kennzeichen, um zu wissen, um welches Auto es sich handelt. Nach den Bildern von oben, gegen die man sich auch nicht wehren konnte, gibt es jetzt auch Bilder von der Straßenseite. Sicherlich, wenn eine Fassade für die Augen von Passanten ok ist, wird sie vermutlich auch für den Google-Nutzer ok sein. Andererseits: So leicht und ohne Aufwand konnte man noch nie eine Adresse oder ein Haus online anschauen - für welchen Zweck auch immer. Denn so ganz klar ist es ja nicht, welche Nutzen der Dienst abseits der Befriedigung von Neugier eigentlich haben soll. Wer das alles nicht will, sollte rasch den Sichtschutzfaktor erhöhen: Man kann sein Haus auch ausblenden lassen. Oder vor der nächsten Foto-Runde noch rasch Bambus pflanzen.