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Was um alles in der Welt war denn da los? Wirklich unglaubliche Szenen spielten sich Donnerstagabend im Hauptabendprogramm ab. Gehobene Unterhaltung auf ATVII? Ja, echt jetzt. Zwar ertappte man sich des Öfteren dabei, ungläubig die Senderwahl zu kontrollieren, aber tatsächlich - eben jener Sender, der uns normalerweise mit Serienwiederholungen oder ungewollten Informationen über das Leben dauer-alkoholisierter Gemeindebaubewohner beglückt, bot das beste Filmangebot an diesem Abend. Zuerst wurde die Komödie "Ernst sein ist alles", mit einem grandiosen Rupert Everett und einem noch grandioseren Colin Firth in den Hauptrollen, gezeigt. Plötzlich wurde es aber richtig unheimlich. Denn im Anschluss daran steigerte sich ATVII sogar noch und sendete die Literaturverfilmung "Zimmer mit Aussicht". Na bitte, geht doch. Aufmerksamen Zuschauern ist es bestimmt nicht entgangen: ATVII will den Donnerstagabend offenbar langsam wieder salonfähig machen und zeigt wöchentlich absolut sehenswerte Filme. Ein Blick auf die nächsten Tage dämpft allerdings die aufkeimende Euphorie, denn der Donnerstag bietet lediglich eine löbliche Ausnahme. Die restliche Woche wird wie gewohnt von Gemeindebau, Frauen aus dem Osten oder leidenden Teenagermüttern dominiert. Doch wir wollen nicht undankbar sein und freuen uns über ein kleines, langersehntes Licht am Ende des Tunnels. Also: Ehre wem Ehre gebührt. Und loben kann man ATVII durchaus für diese gelungene Filmauswahl.