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Licht ins Dunkel bei Rosukrenergo

Von Franz Steinbauer

Wirtschaft

"Iswestja" nennt wahre Eigentümer der mysteriösen | GasHandesfirma. | Moskau/Wien. Die ukrainische Raiffeisen-Gashandelstochter Rosukrenergo kommt nicht aus den Schlagzeilen. Wie die "Wiener Zeitung" bereits vergangene Woche berichtete, hat die US-Justiz in der Causa Rosukrenergo ermittelt.


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Die ebenso einflussreichen wie öffentlichkeitsscheuen ukrainischen Geschäftsleute Dmitry Firtash und Ivan Fursin sollen über die in Wien ansässige Firma Centragas die wahren Eigentümer eines Hälfteanteils an der Rosukrenergo sein. Das meldete die russische Tageszeitung "Iswestja" in ihrer Mittwochausgabe. Firtash besitzt - möglicherweise über verschachtelte Firmenkonstruktionen - 90 Prozent der Centragas, Fursin 10 Prozent. Die "Iswestja" bezog sich dabei auf einen Prüfbericht der Wirtschaftsprüfungskanzlei PriceWaterhouseCoopers (PWC). PWC ist Buchprüfer der Rosukrenergo, seit sich die Wirtschaftskanzlei KPMG Ende letzten Jahres "aus Imagegründen" zurückgezogen hat.

Dmitry Firtash - er kontrolliert unter anderem den Basketballklub AC Kiew und den ukrainischen Fernsehsender K1 - soll laut dem Londoner Korruptionsbeobachter Global Witness (GW) bereits früher eine Rolle bei den intransparenten Gasimporten in die Ukraine gespielt haben. Wie GW kürzlich offen legte, hatte Firtash vor einigen Jahren in Budapest über den israelischen Anwalt Zeev Gordon die Gashandelsfirma Eural Trans Gas (ETG) gegründet, die vor der Rosukrenergo den Import von turkmenischem Gas in die Ukraine abwickelte. "Wir wissen, dass Firtash bei der ETG involviert war. Daher ist es im öffentlichen Interesse, dass alle Informationen über seine Rolle ans Tageslicht kommen" sagte der GW-Sprecher Diarmid O`Sullivan. Zudem wird Firtash über den israelischen Anwalt Zeev Gordon mit dem ukrainischen Mafia-Paten Semion Mogilevich in Verbindung gebracht.

Raiffeisen bereitet Stellungnahme vor

Die Anteile an der Centragas werden von der Raiffeisen Investment AG (RIAG), einem Tochterunternehmen der Raiffeisenzentralbank (RZB), als Treuhänder verwaltet. Ein Vorstandsmitglied der RIAG, Wolfgang Putschek, sagte auf Anfrage der "Wiener Zeitung", gestern, Mittwoch, er könne noch nichts Offizielles mitteilen. An einer Stellungnahme werde gearbeitet.