Seit Mai und voraussichtlich leider nur bis August moderiert Eugen Freund (mit Hannlore Veith) die "Zeit im Bild". Weil Gerald Groß drei Monate auf Bildungskarenz ist. Mit Freund kehrt nicht nur ein lockerer Routinier als Anchorman zum Informationsschlachtschiff des ORF zurück, sondern auch ein Moderator, der die Informationen in charmanter Form und mit präziser Sprache an die Seher bringt.
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Er hebt sich wohltuend von anderen Kollegen ab: keine kommentierenden Schlenker, keine matten Witzchen. Er wirkt kompetent und bescheiden zugleich.
Offensichtlich hat ihn sein abwechslungsreicher Berufsweg zum Allrounder gemacht und sein sanftes Selbstbewusstsein geprägt: Der heute 60-Jährige begann als Tageszeitungsjournalist, schrieb dann für "profil", war ab 1974 ORF-Hörfunkredakteur, arbeitete 1978 bis 1984 unter Peter Marboe beim österreichischen Presse- und Informationsdienst in New York, dann als Lehrbeauftragter an den Publizistikinstituten in Wien und Salzburg. Er ist seit 1986 beim ORF-TV, wo er die "ZIB 2" und dann den "Auslandsreport" moderierte; 1995 und 1998 bis 2001 leitete er das ORF-Büro in Washington, kam dann in die außenpolitische Redaktion des Hörfunks und ab 2007 wieder zum Fernsehen, zuerst als Sonderkorrespondent und Analytiker und ab 2010 als Moderator des "Weltjournal".
Die "Zeit im Bild"-Sendungen mit ihm haben jedenfalls eine eigene Note, nicht nur die Präsentation, sondern auch die Auswahl und Gestaltung der Themen. In der sonst nicht so heilen Welt des ORF-TV ein Lichtblick, den man möglichst oft und noch lange genießen will.