Kleine und mittlere Betriebe sind es, die für den Erfolg der heimischen Bekleidungsindustrie hauptverantwortlich zeichnen. "Das hat den Vorteil, dass wir nicht so oft in den Medien vorkommen", sagte Fachverbandsvorsteher und Sportalm-Chef Wilhelm Ehrlich, gestern in einer Pressekonferenz. Dabei braucht sich die Branche keineswegs verstecken.
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Licona, Sportalm, Giesswein, Gössl, Steinbock und die anderen Mitgliedsbetriebe des Fachverbandes der Bekleidungsindustrie haben im vergangenen Jahr bei einer leicht gesunkenen Mitarbeiterzahl (minus 2% auf 10.660 Beschäftigte) den Umsatz um 4,7% auf 13,5 Mrd. Schilling, inklusive Strickware auf 19 Mrd. Schilling, gesteigert. Die Exportquote betrug 87%.
Die Branche stützt sich auf die drei Säulen Herrenbekleidung, Wäsche sowie Trachtenmode, wobei letztere im vergangenen Jahr ertragsmäßig Einbußen hinnehmen mußte. "Das Ende des Trachten-Booms war absehbar", meinte Ehrlich. Nicht getroffen habe es allerdings jene Firmen, die mit Marken arbeiten, betonte er. Die österreichischen Bekleidungsmarken seien zum Aushängeschild des Landes im Ausland geworden. Hauptmarkt sei Deutschland mit einem um 8,6% erhöhten Exportvolumen von 6 Mrd. Schilling, gefolgt vom ‚Land der Mode" Frankreich (plus 34% auf 1,5 Mrd. Schilling). Die Exportzahlen seien umso beachtlicher, betrachte man die rückläufige Entwicklung bei den Bekleidungsausfuhren Italiens (minus 4,3%) bzw. Deutschlands (minus 6,3%). Die Importe Österreichs im Bekleidungssektor stiegen 1999 um 7,7% auf 36,5 Mrd. Schilling, wobei die wichtigsten europäischen Lieferländer Deutschland (10,7 Mrd. Schilling), Italien (4,7 Mrd.) und die Türkei (rund 2 Mrd. Schilling) waren. Bei den Direktlieferungen aus Asien führt China mit 2,4 Mrd. Schilling.