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Der Begriff Sommerkick ist ein nicht gern gehörter. Einigen Topklubs wäre es aber vielleicht gerade nicht unrecht, würden ihre Darbietungen auf und abseits des Feldes an laue Sommerabende beim Heurigen erinnern - nach dem Motto: Eh nett, dabeigewesen zu sein, aber die große Party war’s halt auch nicht. Stattdessen darf nun jeder miterleben, wie sich die Stimmung bei manchen gerade gefährlich erhitzt.
Da wäre zum einen Bayern München: Sportlich darf man vorerst nach dem 6:1 über Fenerbahçe und dem Finaleinzug beim Audi Cup zufrieden sein. Doch interne Machtkämpfe - befeuert durch die öffentlich gewordene angebliche Amtsmüdigkeit von Klub-Chef Uli Hoeneß und die vorschnelle Ankündigung einer erwarteten Verpflichtung Leroy Sanés durch Trainer Niko Kovac - drohen das zu überlagern.
Dann wäre da Tottenham, der zweite Finalist (Mittwoch, 20.30 Uhr), der sich gegen Real mit 1:0 durchsetzte, dessen Trainer Mauricio Pochettino aber mehrfach seiner Unzufriedenheit über die Transferpolitik Ausdruck verliehen hat.
Und dann wären da freilich die nur vermeintlich Königlichen selbst, die nach dem 3:7 gegen Atlético nun die zweite empfindliche Niederlage binnen weniger Tage einstecken mussten, in Sachen des angestrebten Verkaufs von Gareth Bale wenig geschickt agieren und ihren einstigen Topstar Cristiano Ronaldo noch immer vermissen.
Der respektive dessen Klub Juventus hat indessen die südkoreanische Volksseele zum Kochen gebracht, obwohl - oder eben weil - er bei einem Testspiel in Suwon gegen eine dortige Landesauswahl gar nicht erst spielte. Eine Kanzlei will nun eine Sammelklage mit bis zu 2700 Geschädigten einbringen. Die Causa mag skurril klingen, ist es aber ganz und gar nicht. Schließlich ist Asien einer jener berühmten Märkte, in denen die Topklubs sich breit machen wollen, um aus "mehr Geld" noch mehr Geld zu machen.
Vielleicht sollten sie sich einfach auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Dann würden die Fans an lauen Abenden beim Heurigen auch nichts verpassen.