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Lieber um die Kinder kümmern

Von Bernhard Baumgartner

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"Die Eltern sollen sich lieber um ihre Kinder kümmern, anstatt fernzusehen", rät eine amerikanische Expertin. Der Grund: TV-Programm, auch wenn es nebenbei läuft, wirkt sich schlecht auf die Kinder aus. Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass das keine allzu falsche Idee ist, die freilich manchmal auch daran scheitert, dass elterliche Energien nicht beliebig vermehrbar sind. Allerdings ist es nicht schlecht, auch einmal einen Blick auf das Kinderprogramm zu werfen, das eigentlich für die Kinder gemacht wurde. Hier hat sich einiges in Sache kindgerechter Pädagogik getan. Waren es noch in den Achtziger Jahren mitunter brutale und angsterfüllende Geschichten, die hier im Plauderton erzählt wurden (man erinnere sich etwa an das Waisenmädchen Perrine), wird jetzt viel mehr Wert darauf gelegt, die Kinder nicht zu verschrecken. Auch ein übertriebenes Maß an Pädagogik mit dem Holzhammer, wie man es sogar in manchen Folgen der sonst sehr löblichen Barbapapas findet, ist out. Allerdings kann man auch Eltern nur zur Vorsicht raten. Nicht alles, was etwa als Zeichentrickfilm daherkommt, ist auch für jedes Kind geeignet. Brutalität ist auch dann brutal, wenn sie nicht im Realfilm stattfindet. Dass sich etwa Garfield-Comics immer wieder ins Kinderprogramm verirren, ist ein wenig verwunderlich. Kaum etwas ist vom Humor her erwachsener als Garfield. Auch "das kleine Arschloch" ist ein Comic. Aber deswegen noch lange nicht kindertauglich.