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Rom. Nach den ersten Hochrechnungen nach den Kommunalwahlen in der italienischen Hauptstadt Rom, der die Auszählung von einem knappen Viertel der Stimmen zugrunde lag, führt der Kandidat des Mitte-Links-Bündnisses, Ignazio Marino, mit 40,8 Prozent deutlich vor dem zur Wiederwahl angetretenen Amtsinhaber Gianni Alemanno, dem Kandidaten der Rechten, der auf 31,24 Prozent kam. Die Entscheidung fällt jetzt in einer Stichwahl am 9. und 10. Juni. Deutlich abgeschlagen auf dem dritten Rang landete der Kandidat der Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) von Beppe Grillo, Marcello De Vito, auf den nur 12,8 Prozent entfielen. Bei den Parlamentswahlen im Februar hatten die Grillini in Rom noch mehr als 27 Prozent der Stimmen erzielt.
Niedrig war die Wahlbeteiligung, die nur bei rund 52 Prozent lag, gegenüber mehr als 81 Prozent bei der letzten Bürgermeisterwahl.
Insgesamt waren am Sonntag und Montag rund sieben Millionen Wähler in 564 Gemeinden aufgerufen, ihre Gemeinderäte und Bürgermeister neu zu wählen. Gewählt wurde unter anderem auch in den Städten Brescia, Vicenza, Treviso, Ancona, Siena und Pisa.
Bei den parallel zu den Kommunalwahlen abgehaltenen Regionalwahlen im Aostatal, der kleinsten der 20 italienischen Regionen, wurde die bisher regierende Koalition knapp bestätigt. Berlusconis PdL, die bisher vier von insgesamt 35 Sitzen innegehabt hatte, flog aus dem Regionalparlament.
Beppe Grillos M5S bekam im Aostatal zwei Mandate, verlor aber gegenüber den Parlamentswahlen rund zwei Drittel ihrer Wähler und sank von 18,5 auf 6,6 Prozent. Das schlechte Abschneiden des M5S spaltet die Basis der Bewegung. Ein Teil gibt den Abgeordneten die Schuld an der Schlappe, ein anderer Teil Beppe Grillo selbst und seinem Guru
Gianroberto Casaleggio.