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Linsengericht: Gegenseitiges Händewaschen

Von Alexander Strecha

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Der Ski-Weltcup machte knapp vor der Jahrtausendwende in Saalbach-Hinterglemm Station und für Österreich strahlende Fremdenverkehrswerbung. Dank tollen Wetters und der eindrucksvollen Bilder des

ORF. Dieser hatte sich aber geziert, das kurzfristig eingeschobene Ersatzrennen für Val d'Isere zu übertragen. Erst als ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel eine private TV-Crew auf die Piste jagte, um

Vorbereitungen zur Übertragung zu tätigen, wurde das heimische Monopol aktiv und entschloss sich bereitwillig und selbstredend, Hermann Maier und Kollegen in Österreich optimal ins Bild zu rücken.

Dabei war diese Handlung ohnehin schon von Vornherein klar. Der ÖSV benötigt den ORF und dessen Reichweite, um die Sponsoren zufrieden zu stellen. Der ORF wiederum braucht unsere Ski-Asse, deren

Dauererfolge die hohen Einschaltquoten garantieren. Und Österreich als Fremdenverkehrsland profitiert von beiden, um ausländische Gäste in die Alpen zu locken. Derartige Drohgebärden, wie sie auch im

Herbst bei Sturm Graz auftraten (der ORF übertrug ebenso hier), wirken lächerlich, da man den Ausgang des Hickhacks ohnehin erahnen kann. Sie gehören zum Geschäft, auf dass man sich regelmäßig den

Respekt des Partners am silberen Tablett servieren lässt. Am Ende darf stets Robert Seeger kommentieren. Entweder mit Oberkomantschen Armin Assinger in den schnellen Disziplinen oder mit Hansi

Hinterseer dort, wo die Technik mehr gefragt ist. Wie schön, dass eine Hand die andere wäscht.