Zum Hauptinhalt springen

Linsengericht: Wer kopiert, ist kein Original

Von Alexander Strecha

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Ski-WM in Vail beschert uns nicht nur schöne rot-weiß-rote Triumphe, sondern auch herrliche Wortspenden der "Trachtenpärchen" in den ORF-Kabinen. Während sich Heinz Prüller in Formel-1-Manier

lediglich dadurch auszeichnet, mit Geschichten die Aktualität und vor allem Katharina Gutensohn zu unterdrücken (es sei ihm zu verzeihen), biedert sich Robert Seeger an, Armin Assinger zu kopieren.

Ein Fehler. Seegers selbsternannte Kompetenz geht Hand in Hand mit dem Geschmack seiner Norweger-Pullover. So gehört beim Abfahrtstraining der Herren: "Der ist nicht gut in der Hocke, stimmt's

Armin?" · "Nein, nein, Robert, der hängt sich ordentlich eini." · "Stimmt, der ist sehr gut unterwegs." Es lebe die eigene Meinung!

Es stellt sich weiters die Frage, weshalb man beim ORF durchaus guten Leuten wie Rainer Pariasek, mit Abstrichen auch Christian Nehiba, mit "Pseudo"-Institutionen den Weg nach oben verstellt. Selbst

beim Fußball reicht Seegers Namenskenntnis oftmals nicht über die Grazer Stadtgrenze hinaus. Kein Wunder, daß jedes "Seeger-Match" von Sturm ein parteiisches Heimspiel wird.

Möchte Seeger den Aufstieg Assingers als eigenen Steigbügel benutzen, wirft sich Robert beinhart in Armins Windschatten? Doch die Zunge eines Steirers wird nie und nimmer echte "Kärntner Wuchteln"

originalgetreu und glaubwürdig in die Wohnzimmer bringen. Da bleibt leider nur der unbelohnte vierte Platz · die sogenannte "Blecherne".