Irans Außenamt begrüßt "Sanktionen light" der Schweizer.
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Paris/Teheran/Wien. Irans Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast lobte in Teheran die Entscheidung der Schweiz, keine Sanktionen gegen die iranische Zentralbank zu verhängen. "Unser Land hofft, dass auch weitere Staaten ihre Entscheidungen in diese Richtung lenken, denn es wird ihren nationalen Interessen dienlich sein", so der Seitenhieb und Rüffel für die EU, die - wie die USA - gegen alle iranischen Großbanken Strafmaßnahmen verhängt hat.
Letzte Woche hatte die Schweiz wegen des umstrittenen iranischen Nuklearprogramms ihre Sanktionen gegen den Iran verschärft und die Guthaben von drei Iranern und acht iranischen Unternehmen eingefroren.
Damit geht Bern in der Iran-Frage einen eigenen Weg, nämlich den der "Sanktionen light". Das bedeutet, sie reichen über die vom UN-Sicherheitsrat verhängten Maßnahmen, aber nicht so weit wie die der USA und EU. Die EU hat sämtliche Vermögenswerte der Zentralbank des Iran eingefroren. Der Geschäftsverkehr mit ihr ist verboten, vorbehalten bleiben lediglich "unbedenkliche" Transaktionen. Für die Führung in Teheran ist die Zentralbank eine wichtige wirtschaftliche Schlagader, da ein Großteil des Ölexports über sie abgewickelt wird.
Auch die Führung in Washington bleibt in der Iran-Frage hart. Sie verhängte in dieser Woche weitere Sanktionen gegen Unternehmen und Einzelpersonen, die Syrien und dem Iran bei der Unterdrückung der Bevölkerung mit technologischem Know-how, Computern oder anderem Gerät helfen. Beide Länder würden Oppositionelle über das Internet aufspüren und überwachen, sagte US-Präsident Barack Obama. Der Iran warnte vor einer "Belastung" für die kommenden Atomgespräche in Bagdad im Mai.
Cyber-Angriff angeblich abgewendet
Indes melden iranische Agenturen, dass der groß angelegte Cyber-Angriff auf den iranischen Ölsektor abgewendet sei. Der Hacker-Angriff habe sich gegen Server der staatlichen iranischen Ölgesellschaft NIOC gerichtet, sagte Vize-Ölminister Hamdollah Mohammadnejad. Die betroffenen Server seien vorübergehend vom Netz genommen worden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.