Eine Woche nach den Bombenanschlägen in London haben am Donnerstagabend tausende Menschen auf dem Trafalgar Square der mindestens 54 Todesopfer gedacht. Bürgermeister Ken Livingstone erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Londoner auf demselben Platz nur wenige Stunden vor den Anschlägen den Zuschlag für Olympia 2012 gefeiert hatten.
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Die Bombenleger hätten unter anderem das Ziel verfolgt, die Menschen gegeneinander aufzuhetzen "wie Tiere in einem Käfig". Doch dabei seien sie "gründlich und vollständig gescheitert". Er versprach den vielen Verletzten und den Angehörigen der Toten Ehrenplätze bei den Olympischen Sommerspielen in sieben Jahren.
Der Präsident des Bewerbungskomitees für Olympia, Sebastian Coe, sagte, alle Vorbereitungen für die Spiele in den kommenden Jahren seien den Opfern des 7. Juni und der nächsten Generation gewidmet. Iqbal Sacranie, Generalsekretär des Moslemrats (MCB), Dachverband zahlreicher moslemischer Organisationen in Großbritannien, zitierte aus dem Koran: "Wer einen Menschen tötet, hat gleichsam die ganze Menschheit getötet. Wer einem Menschen das Leben rettet, hat gleichsam die ganze Menschheit gerettet."
Schon um 12.00 Uhr Ortszeit hatten auf dem sonst so belebten Trafalgar Square Tausende Menschen im Gedenken an die Opfer zwei Minuten lang stillgestanden.
Eine Woche nach den Terroranschlägen in London ist die Zahl der Toten auf 54 gestiegen. Ein Mann, der bei dem Anschlag auf einen Doppeldeckerbus schwer verwundet worden war, erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Polizei in der Nacht zum Freitag mitteilte. Bei den Selbstmordanschlägen waren etwa 700 Menschen verletzt worden. Die Polizei sagte, sie befürchte, die Zahl der Todesopfer könne weiter steigen.
In der nordenglischen Stadt Leeds, aus der drei der mutmaßlichen Selbstmordattentäter stammten, durchsuchte die Polizei weitere Häuser. Eine Gruppe von Minensuchern verschaffte sich im Stadtteil Beeston Zutritt zu einem leer stehenden Gebäude, in dem sich die mutmaßlichen Täter nach Angaben von Anwohnern mehrfach getroffen hatten. Zahlreiche Straßenzüge wurden abgesperrt, Anwohner mussten voraussichtlich für drei bis vier Tage ihre Häuser verlassen. Auch eine Wohnung im zentralen Stadtteil Hyde Park war nach Angaben der Eigentümergesellschaft im Zusammenhang mit den Attentaten Gegenstand von Ermittlungen.