Sorge vor möglichen Gesundheitsbelastungen durch Asbest dämpft die Geburtstagsfreuden der UN-Belegschaft. Derzeit wird in einem Stockwerk der UNO-City versucht, die giftigen Fasern zu beseitigen. | Die vollständige Sanierung des Gebäudekomplexes könnte nach Auskünften des Außenministeriums zehn Jahre dauern.
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Vorige Woche hat ein zweimonatiger "Probelauf" zur Asbest-Entfernung im 13. Stockwerk des D-Gebäudes begonnen. Gesandter Helmut Bauer vom Bundesministerium für Äußeres erklärte im Gespräch mit der
"Wiener Zeitung", dass ein Asbestexperte beauftragt worden sei, anhand der Testergebnisse zu ermitteln, wo im Bau Asbest verwendet worden ist und wie die Entsorgung und Reinigung erfolgen kann.
Nach derzeitigem Stand der Dinge sei Asbest nur bei den Brandschotten, und nicht in der Struktur des Gebäudes verwendet worden. Aus diesem Grund scheine es aus heutiger Sicht möglich, die Sanierung
des Gebäudes Stockwerk für Stockwerk ohne Gesundheitsrisiko für die UN-Mitarbeiter durchzuführen. In den betroffenen Etagen wird ein Unterdruck erzeugt, der das Austreten von Asbestfäden verhindern
soll. Ursprünglich hatte man angenommen, ganze Türme müßten für die Zeit der Sanierung geräumt werden. Um die genaue Vorgangsweise festlegen zu können, müßten allerdings die Testergebnisse vorliegen,
so der Gesandte.
Natürlich sei die Belegschaft beunruhigt. Aus diesem Grund habe man schon im Juli eine Informationsveranstaltung abgehalten. Bei einer stockwerksweisen Sanierung werden die Arbeiten "länger als zehn
Jahre" dauern, ist Bauer überzeugt.
Nach Auskünften von Belegschaftsvertretern der UNIDO sei das Gros der Mitarbeiter jetzt weniger besorgt als noch vor einigen Wochen. Man vertraue den österreichischen Behörden und denke, dass in
Anbetracht der Lage die optimalen Maßnahmen ergriffen werden.