Arabische Potentaten sind mustergültige Muslime - zumindest dann, wenn sie die Fernsehkamera zum Dokumentieren des Freitagsgebets befehligen.
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Die Gläubigen sollen glauben, dass ihre Herrscher glaubwürdig strenggläubige Muslime sind. Schauen die TV-Kameras befehlsgemäß weg und spionieren nur die Linsen der Handys, sind krasse Verstöße gegen den Koran an der Tagesordnung.
Beispielsweise berichten Insider, dass Muammar Gaddafi seine Leute mit Potenzmitteln ausstatte und seit April aufhetze, möglichst viele Musliminnen zu vergewaltigen. Der Koran bestimmt aber: "Lasst euch nicht auf Unzucht ein! Das ist eine abscheuliche Handlungsweise!" (Sure 17, Vers 32) "Einen Hurer oder eine Hure sollt ihr mit hundert Schlägen geißeln" (24, 3) "Auch Männer müssen züchtig sein." (4, 26) "Von Gott verboten sind euch die ehrbaren Ehefrauen." (4, 24) "Für keusche Männer und Frauen hat Allah großen Lohn bereit." (33, 36)
Und was wird aus den libyschen Vergewaltigern? "Ein Mann, der Unzucht begangen hat, kann nur eine ebensolche oder eine heidnische Frau heiraten. Gläubigen ist die Heirat mit jemandem, der Unzucht begangen hat, verboten." (24,3) Das gilt also auch für Frauen, die Unzucht erlitten haben, zumal vergewaltigte Libyerinnen lebenslang entehrt sind. Der Koran schreibt vor, dass Frauen sich ehrbar kleiden, um in schwachen Männern nicht Lüste zu wecken. Daher sollen sie das Haus auch nur in Begleitung eines Verwandten verlassen. Was aber nützen diese gegen eine enthemmte Soldateska?
"Vergewaltigung" erwähnt der Koran nicht, er erlaubt Männern aber, sich jederzeit an Sklavinnen zu vergreifen. Kritisch wird es allerdings, weil der Koran Berauschendes verbietet, denn es ist "teuflisch, löst Feindschaft und Hass zwischen euch aus und hält euch vom Gebet ab". (5, 91) Gewiss, Mohammed kannte moderne Potenzmittel nicht, doch deren "berauschende" Wirkung bedarf keiner kurvenreichen Exegese.
Gaddafi und Assad lügen über militärische Vorgänge so wie einst die von Joseph Goebbels gefälschten Wehrmachtsberichte. Ebenso pflegt der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad den Holocaust dreist wegzulügen. Dazu der Koran: "Tod den Lügnern." (51, 10) "O Gläubige, bleibt bei der Wahrheit." (4, 136) "Wehe jedem lügenhaften Sünder, vor ihm liegt die Hölle." (25, 8) "Bei Allah, ihr werdet einst euerer falschen Erdichtungen wegen zur Rechenschaft gefordert." (16, 57) Gestattet ist die Unwahrheit taktisch, um Ungläubige zu verwirren. Sind das etwa jene gläubigen Muslime, die ihren Herrschern nicht mehr glauben? Das wäre dann der Freischein für Massaker.
Alle diese krassen Verstöße gegen den Koran bewirken "offiziell" höchst Unerwünschtes. Durch die Missachtung verpflichtender religiöser Prinzipien schleicht sich die Säkularisation durch die Hintertür in die islamische Welt. Das gilt für die Alkoholexzesse saudischer Ölprinzen im ungläubig-dekadenten Westen ebenso wie für das "Kampfmittel" Viagra gegen wehrlose Frauen und die hochoffizielle Lügerei.
Clemens M. Hutter war Ressortchef Ausland bei den "Salzburger Nachrichten".Alle Beiträge dieser Rubrik unter:www.wienerzeitung.at/gastkommentar
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