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Der Wiener Aktienmarkt war in der Vorwoche von einem äußerst lustlosen Handel gekennzeichnet. Bei dünnen Umsätzen kam es zu einer Seitwärtsbewegung, wobei sich der ATX in einer Bandbreite zwischen 1.140 und 1.164 Punkten bewegt hat. Mangels Nachrichten von heimischen Unternehmen orientierten sich die Marktteilnehmer am internationalen Börsegeschehen, wo aber keine eindeutige Tendenz zu erkennen war.
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Die schlechten Unternehmensnachrichten scheinen kein Ende nehmen zu wollen und belasten die Aktienmärkte damit weiter. So etwa meldete die HypoVereinsbank, deren Aktien auch an der Wiener Börse gelistet sind, einen Rekordverlust. Überschattet wurde das weltweite Börsegeschehen auch von den unerwartet schlechten US-Konjunkturdaten, aber auch in Deutschland hatte das Münchener Institut für Wirtschaftsforschung seine Wachstumsprognose von zuletzt 1,1 % auf nunmehr 0,9 % zurückgenommen.
Zum Dauerthema wird nun schon der Irak-Konflikt, der auch längerfristig orientierten Investoren die Lust für Aktienengagements nimmt. Diese, für die Börsen höchst unerfreuliche, Situation wird so lange andauern, bis eine Lösung im Nahen Osten gefunden wird. Viele Analysten gehen nach wie vor davon aus, dass ein Militärschlag der USA sehr wahrscheinlich ist. Bis dahin werden die Aktienmärkte unsicher und volatil bleiben.
Der Wiener Leitindex ATX schloss die Berichtswoche mit 1.150,21 Zählern, was gegenüber der Vorwoche (1.147,12) ein leichtes Plus von 0,27 % bedeutet. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt verbesserte sich um 0,19% auf 483,15 Punkte. Auch die meisten europäischen Börsen haben sich in der abgelaufenen Woche unter dem Strich wenig verändert. Eine der wenigen Ausnahmen war London mit einem Plus von rund 3 %. Im prime market der Wiener Börse waren zunächst OMV der Überflieger und zogen bei hohen Umsätzen bis auf den neuen Jahreshöchstwert von 102 Euro an. Vor allem am Mittwoch schossen die Umsätze in OMV plötzlich empor, wobei der Kurs entsprechend hinaufschnellte. Trotz nachfolgender Korrektur blieb die Aktie mit 99,88 Euro aber auf hohem Niveau. Deutlich fester waren Palfinger (+ 7,7 %) und BWT (+ 4,6 %), ohne dass neue fundamentale Gründe vorlagen. Markteilnehmer werteten dies als technische Reaktion auf die zuletzt erlittenen Verluste.
Böhler-Uddeholm präsentierten zwar ein Ergebnis 2002, das sogar leicht über dem oberen Ende der prognostizierten Bandbreite lag, was aber auf den Kurs keine Auswirkungen hatte.
Schwach präsentierten sich in der Berichtswoche vor allem JoWooD (- 9,4 %), RHI (- 4 %) und EVN (- 3,5 %). Telekom Austria pendeln in letzter Zeit ständig zwischen 9,20 und 10 Euro, ohne eine klare Richtung erkennen zu lassen.
Ebenfalls wenig Bewegung gibt es derzeit bei Erste Bank, deren Kurs um die Marke von 62 Euro verharrt. Sehr wenig Bewegung war auch bei den im standard market continuous gehandelten Aktien. Hier standen den freundlicheren Lenzing (+ 1,3 %) die schwächeren bauMax (- 3,8 %) gegenüber. Im standard market auction machten CLC einen Kurssprung um 50 %, blieben aber mit gerade einmal 60 Cent noch immer um 29 % unterdem Jahresschluss 2002.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".