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"Der Wahlkampf ist zu Ende, die Arbeit beginnt, dazwischen liegt ein Wahlsieg", hat Johannes Voggenhuber gestern Bilanz gezogen nach dem "historischen Wahlsieg" der Grünen. Bei der EU-Wahl kamen
sie auf 9,25 Prozent (plus 2,4). Für Voggenhuber sollte es die letzte Kandidatur gewesen sein, wie er betonte. Erfreut zeigte er sich über den Zuwachs der Grünen von 27 auf 36 Sitze im EU-Parlament.
Man habe Themen auf den Tisch gebracht, die die Menschen und die anderen Parteien bewegen, klare Botschaften transportiert und authentische Persönlichkeiten präsentiert, resümierte Bundessprecher
Alexander Van der Bellen. Bei der Nationalratswahl sei "mit den Grünen zu rechnen".
Es sei das Verdienst der Grünen, daß die Neutralität in die europäische Friedensordnung eingebracht wurde. Innenpolitik sei Europapolitik und umgekehrt. Es sei Demagogie zu behaupten, das Thema habe
in einem europäischen Wahlkampf nichts verloren, so Voggenhuber.
Österreichs Grüne sind nun durch Johannes Voggenhuber und Mercedes Echerer mit zwei Mandaten im EU-Parlament vertreten. "Wir werden gute Anwälte sein", versprechen sie.
Die geringe Wahl-Beteiligung schmerzt Voggenhuber: Eigentlich hätten die Bürger damit "den Sack geschlagen, der Esel war aber gemeint". Für 80 Prozent der Mißstände trage der Europäische Rat die
Verantwortung und für den großen Rest die Kommission, doch stünden diese Institutionen nicht zur Wahl. Es zeige sich die "Ohnmacht der Wähler, die verantwortlichen Institutionen zur Rechenschaft zu
ziehen". Das Europa-Parlament habe die schwierige Aufgabe, das Vertrauen der Bürger zurückzuholen. "Information, Information, Information" lautet demnach Mercedes Echerers Botschaft. Und diese wird
"lustvoll" sein, versicherte sie.