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Die Zeiten, in denen MacGyver, Knight Rider oder das A-Team den Armen unter die Arme gegriffen und die Bösen ihrer gerechten Strafe zugeführt haben - zu einer Fernsehzeit, die man noch im Wachzustand erleben konnte -, sind längst vorbei. Statt Robin Hoods bestimmen Sitcoms das frühe und Crime- oder Ärzte-Serien das späte Abendprogramm. Eine Serie, in der die Bösen hopsgenommen werden, ohne dass die schrecklichsten Verbrechen begangen wurden, ohne blutbespritzte Wände, deren Spritzer Zeichen ergeben, die die grausame Tiefe einer Mörderseele nur erahnen lassen, sind rar. Kein Fernsehabend vergeht, ohne dass man - wenn auch nur zufällig beim Zappen - die grausamsten CSI-Verbrechen zu sehen bekommt, wo junge Frauen von Serienmördern verschleppt werden, Eltern darum beten, ihr Kind möge lieber tot sein, als dass es sich in den Händen eines geistig abnormen Verbrechers befindet.
Wie ungewöhnlich banal wirken da die Episoden der 2008 in den USA produzierten Serie "Leverage", in der es sich ein ehemaliger Versicherungsdetektiv samt seinem Team zur Aufgabe gemacht hat, Menschen zu helfen, die unverschuldet von scheinbar übermächtigen Personen oder Institutionen in existenzielle Schwierigkeiten gebracht wurden. Die fünf Spezialisten - Diebe und Hacker - setzen ihre Fähigkeiten ein, um den Guten zu helfen. Die Handlung ist simpel gestrickt, gemacht à la "Mission Impossible", doch wirkt sie wohltuend leicht angesichts der sonstigen seriellen Grausamkeiten.