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Macht, Sex und Liebe auf Englisch

Von Verena Franke

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Am englischen Hof wird geliebt, intrigiert, und wer nicht ins Konzept passt: Rübe ab. Dazwischen regiert man auch, aber fast nebenberuflich. Zwei Frauen hat er bereits hinter sich, vier hat er noch vor sich. Da bleibt wenig Aufmerksamkeit für das Volk und dessen Bedürfnisse, zumindest in der TV-Serie. Jonathan Rhys Meyers gibt den lüsternen und verrückten britischen Monarchen König Henry VIII. in "Die Tudors" des amerikanischen Fernsehsenders Showtime. ProSieben zeigt seit Montag die acht neuen Episoden der Serie um 22.15 Uhr in Doppelfolgen, immer montags und mittwochs.


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Die dritte Staffel beginnt wie bereits gewohnt opulent, farbenfroh und so sauber, wie es am Hof König Henrys VIII. (1491 bis 1547) sicherlich nicht war. Im schmucken Drei-Tages-Bart und mit zurückgeklebten Haaren ehelicht Henry VIII. seine Frau Nummer drei: Jane Seymour (Annabelle Wallis), die engelsgleich mit hübschen, blonden Strähnchen den sexy Machthaber zu beeinflussen versucht. Dass sich der britische Drehbuchautor Michael Hirst nicht immer an die geschichtlichen Begebenheiten hält, ist dabei nebensächlich. Der Film enthält natürlich fiktionale Elemente bezüglich der Namen einiger Charaktere, ihrer Beziehungen zueinander, ihrer körperlichen Erscheinung. Auch die zeitliche Abfolge der Ereignisse wird verkürzt. Denn sonst wäre vielleicht der König nicht gar so hübsch mit strahlend weißen Zähnen. Abgesehen von einigen Ungenauigkeiten aufgrund von quotenbringenden Effekten zählen "Die Tudors" zum Besten, was momentan für das Fernsehen produziert wird. Viele Auszeichnungen - darunter drei Emmys - sind wohl ein deutlicher Beweis dafür.