Katholiken protestieren in Rom gegen Gesetz zur Gleichstellung von Lebenspartnerschaften. | Rom. (apa) Rom fiebert dem großen "Familientag" entgegen. Über eine halbe Million Menschen wird am Samstag an der Großdemonstration gegen das von der Regierung verabschiedete Gesetz zur rechtlichen Gleichstellung von Lebenspartnerschaften (Dico) erwartet. 1.000 Busse und Dutzende von Sonderzügen wurden organisiert, um Demonstranten aus ganz Italien in die Ewige Stadt zu bringen.
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"Was für die Familie gut ist, ist auch für das Land gut", lautet der Slogan der Organisatoren, zu denen die katholischen Verbände Comunione e Liberazione, Acli und Azione Cattolica gehören. Sie geizen auch mit Geld nicht, um Erfolg bei der Kundgebung zu haben. Eine Million Euro wurde für die Demonstration ausgegeben, die mit einer massiven Werbekampagne unterstützt wird. 25 Millionen Flugblätter wurden in den Pfarren verteilt, 250.000 Plakate mit Werbung für den "Family Day" sind auf den Straßen in ganz Italien zu sehen.
Acht Großbildschirme werden aufgestellt, damit die Teilnehmer die Ansprachen katholischer Politiker auf dem Platz vor der Lateranbasilika verfolgen können. 1.200 Freiwillige werden Wasserflaschen, Regenschirme und Luftballons an die Teilnehmer verteilen.
Die Demonstration kann mit dem Segen des Vatikans rechnen, der seit der Verabschiedung des Dico-Gesetzes im Jänner wiederholt vor der Gleichstellung von nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften warnt. Diese würden die auf der Ehe basierende traditionelle Familie unterminieren. "Es wäre wünschenswert, dass jedes Jahr ein 'Familientag' organisiert wird", sagte Kardinal Alfonso Lopez Trujillo, Präsident des päpstlichen Rates für die Familie.
An der Demonstration werden zwar weder Bischöfe noch andere prominente Kurienmitglieder zugegen sein, der Vatikan gab jedoch Priestern und Ordensschwestern freie Hand, teilzunehmen.
Am gleichen Tag wird Familienministerin Rosy Bindi (Zentrumspartei), Verfasserin des Dico-Gesetzes, in Florenz eine nationalen Konferenz zum Thema Familie eröffnen. Zu der von der Regierung Romano Prodis organisierten Konferenz wurden keine Vertreter der Homosexuellen-Verbände eingeladen, was in Linkskreisen für heftigen Protest sorgte. Ein Vorkämpfer für Schwulenrechte, Franco Grillini, warf Bindi "anti-homosexuellen Rassismus" vor. "Bindi erklärt, dass homosexuelle Paare keine Familie sind. Italien ist das einzige Land in Europa, in dem man so etwas noch behaupten darf", so Grillini.