Stuttgart. Einen Tag nach der Abwahl der schwarz-gelben Koalition im deutschen Bundesland Baden-Württemberg zeichnet sich in der Landes-CDU ein Machtkampf ab. Nach dem Rücktritt des noch amtierenden Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) am Montag werden am Dienstag zwei Kandidaten um den Fraktionsvorsitz antreten, sagte der Landes-Generalsekretär Thomas Strobl am späten Montagabend. | Mappus tritt zurück
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Neben Fraktionschef Peter Hauk stelle sich auch die Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner. "Sie wird um ein Doppelpack als Fraktions- und Landesvorsitzende kandidieren", sagte Strobl.
Mit dem Rücktritt hatte Mappus die Konsequenz aus der schweren Niederlage der Union gezogen, die nach fast 58 Jahren die Macht im Lande verloren hatte. Am Sonntag hatte sich bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg eine grün-rote Mehrheit durchsetzen können.
Hauk sagte, er könne sich nun auch eine Kandidatur um den Landesvorsitz vorstellen. Auf dem Landesparteitag am 7. Mai soll nach Strobls Angaben der gesamte Vorstand zur Wahl stehen. Bei der Wahl um den Fraktionschef am Dienstag setze Hauk auf die Stimmen der 60 alten und neuen Unions-Abgeordneten. In der Sitzung des Landesvorstandes hatte Mappus noch ein Maßnahmenpaket vorgelegt.
"Für die Wahlniederlage habe ich persönlich die Verantwortung übernommen", sagte der 44-Jährige. Für ihn sei sehr wichtig, die Partei optimal aufzustellen, damit sie nach spätestens fünf Jahren konstruktiver Oppositionsarbeit wieder kraftvoll Regierungsverantwortung übernehmen kann. Er kündigte an, er wolle sein Landtagsmandat wahrnehmen. (APA/Reuters/dpa)
Historische CDU-Schlappe in Baden-Württemberg