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Madonnas Corona-Fehlgriff

Von Christina Böck

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Manchmal braucht man gar kein Netflix. Manchmal schreibt das Leben die besten Serien selbst. Madonna zum Beispiel. An dieser Stelle wurde zuletzt darüber berichtet, dass Verschwörungstheoretiker die Popsängerin im Visier haben, Teil der großen Corona-Verschwörung zu sein. Das muss auch Madonna zu Ohren gekommen sein. "Moment, da gibt es eine Verschwörung?", schreckte sie hoch von ihrem argen Fitnessprogramm und machte sich kundig. Sie fand ein Juwel der Konspirationisten-Videothek und stellte es flugs auf ihren Instagram-Account. Es handelte sich um eine "Belehrung" durch eine "Ärztin", die erklärt, dass das Malariamittel Hydroxychloroquin doch eh helfe, was stelle man sich so an. Das Video wurde von Instagram gelöscht, weil es "falsche Behauptungen über Heilungs- und Präventionsmethoden für Covid-19 aufgestellt hat". Und wohl auch, weil diese Ärztin keine Unbekannte ist, sie glaubt auch, dass gynäkologische Probleme von Sex mit bösen Geistern kommen.

Klingt lustig, ist es aber nicht, wenn man näher betrachtet, dass Madonna auch behauptet hat, dass es seit Monaten einen Corona-Impfstoff gäbe, der jedoch geheim gehalten werde, "damit die Reichen reicher und die Armen und Kranken kränker werden". Wenn man jetzt einmal davon ausgeht, dass das nicht ein EXTREM DURCHSICHTIGES ABLENKUNGSMANÖVER VON MADONNA IST, WER SOLL IHR DAS GLAUBEN111!!!!!!1 -, dann ist bei mehreren Millionen Followern, die ihr vertrauen, so ein Unfug nachgerade gemeingefährlich.