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Angela, die 18-jährige Tochter eines italienischen Gärtners, verliebt sich in einen zwielichtigen Nachtklubbesitzer, muss aber bald bemerken, dass der nicht ihr Freund sein will, sondern ihr Zuhälter. Also kehrt sie reumütig zu ihrem eifersüchtigen Papa zurück.
Dank tätiger Mithilfe des Kommissars Berghammer, der bei den italienischen Gärtnern Südfrüchte und Balsamico-Essig einzukaufen pflegt, lernt Angela dann den braven deutschen Bio-Bauern Martin Lang kennen. Der Liebe auf den ersten Blick folgt die baldige Verlobung - aber just während des Verlobungsfestes wird Angelas Vater verhaftet: Er ist der Mörder, dem der Kommissar die ganze Zeit schon auf der Spur war. Im Hintergrund der Tat steht die Mafia, die sich in Bad Tölz sonst eher selten bemerkbar macht.
Es war schon eine etwas hanebüchene Geschichte, die "Der Bulle von Tölz" am Dienstagabend in ORF 1 auftischte. Aber den beiden gewichtigen Schauspielern Ottfried Fischer und Ruth Drexel schaut man doch immer wieder gern zu.
In einem Film ernsteren Anspruchs könnte das Verhältnis, das der Kommissar Berghammer zu seiner Mutter unterhält, auch zu einer problemschweren ödipalen Tragödie Anlass geben. Die Kunst von Fischer und Drexel besteht aber darin, dass sie den komödiantischen Rahmen niemals verlassen, und dennoch keine Chargen verkörpern, sondern zwei glaubwürdige und liebenswürdige Charaktere.