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Das dieswöchige "Radiokolleg" (noch bis Donnerstag, 9.05, 22.40 Uhr, Ö1) steht aus aktuellem Anlass unter dem Titel "Magische Kilometer. Frauenlauf und Marathon": Kommenden Sonntag findet der Wien-Marathon statt, drei Wochen später der österreichische Frauenlauf im Prater. Dabei hat das Laufen mit dem Marathon nicht unbedingt zu tun. Das wurde auch gestern auf Ö1 klar.
Sehr anschaulich schilderte eine Teilnehmerin, wie sie mit 41 Jahren, 120 Kilogramm und ohne sportliche Vergangenheit vor einigen Jahren dem Aufruf einer Geschlechtsgenossin folgte, die das Unglaubliche versprach: "Jede Frau kann nach zwölf Wochen Training beim Frauenlauf mitmachen." Ohne wirklich daran zu glauben, überhaupt je laufen zu können, kam sie zum nächsten Lauftreff - und siehe da: Mit einer Abfolge von langsamen, zunächst einminütigen Laufeinheiten und Gehpausen gelang es ihr allmählich, die anvisierten fünf Kilometer durchzulaufen. Heute wiegt sie um 35 Kilo weniger und ist selbst Lauftrainerin.
Wurden Frauen bis vor einigen Jahrzehnten von, klarerweise männlichen, Sportexperten für ungeeignet gehalten, an Langstreckenbewerben teilzunehmen, so hat das "schwache Geschlecht" mittlerweile das Gegenteil bewiesen: In den Ultrabewerben wie 100-Meilen- oder 24-Stunden-Läufen sind im Spitzenfeld oft mehr Frauen als Männer vertreten.
Mehr Nachahmerinnen findet trotzdem der fünf bzw. zehn Kilometer lange Frauenlauf: mit mittlerweile 8.000 Teilnehmerinnen.