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Magna verliert BMW-Auftrag

Von Rainald Edel

Wirtschaft
Bei Magna in Graz könnten künftig deutlich weniger Autos gebaut werden. Foto: magna

Auftragslage nach 2010 ist ungewiss. | Alternativantriebe als Hoffnungsgebiet. | Graz/München. Nach der verlorenen Bieterschlacht um Chrysler ereilte den Magna-Konzern am Dienstag die nächste Hiobsbotschaft: BMW wird das Nachfolgemodell des kleinen Geländewagens X3 nicht mehr in Graz, sondern in den USA fertigen lassen. Diese Entscheidung hängt mit der Ankündigung von BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer auf der Hauptversammlung in München zusammen, dass die Kapazität des US-Werks Spartanburg von derzeit 140.000 auf deutlich über 200.000 Autos pro Jahr erweitert werden soll.


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Mit diesem Schritt wolle BMW Währungsrisiken senken, denn im vergangenen Jahr schmälerte der gegenüber dem US-Dollar und Yen starke Euro den Umsatz um 666 Millionen Euro. Die USA sind der größte Einzelmarkt des bayerischen Fahrzeugherstellers. In Spartanburg soll künftig auch der geländegängige X6 montiert werden. Derzeit produziert BMW dort den Sportwagen Z4 und den großen Geländewagen X5.

Düstere Perspektive

Der seit 2003 laufende Produktionsvertrag für den X3 sieht eine jährliche Fertigung von rund 100.000 Fahrzeugen vor - ein für Auftragsproduktion eher unüblich hohes Volumen. Gegenüber der "Wiener Zeitung" bestätigte Magna-Werkssprecher Bernd Oberzaucher, dass 2010 definitiv der letzte X3 das Band in Graz verlassen wird. Wie die Produktionskapazitäten danach ausgelastet werden können, ist noch ungewiss. "Wir befinden uns mit BMW in einer engen und erfolgreichen Kooperation. Daher hoffen wir, auch in Zukunft wieder berücksichtigt zu werden", erklärt Oberzaucher. Ähnlich optimistisch ist er auch bezüglich Folgeaufträgen von Daimler und Chrysler, um das bis 2009 auslaufende Produktionsvolumen von bis zu 50.000 Fahrzeugen zu ersetzen.

Neue Aufträge hofft man in Graz durch die bisherige Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der Alternativantriebe an Land ziehen zu können. Bislang gibt es allerdings noch keine Zusagen.