Als "Vorzeigemodell betrieblicher Mitbestimmung" will der Vorstandsvorsitzende der Magna Europa AG, Siegfried Wolf, die umstrittene Magna-Mitarbeiter-Charta verstanden wissen. Während gestern im | Wiener Austria Center der 14. Bundeskongress des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) tagte, kommentierte Wolf vor Journalisten die Ergebnisse der Betriebsversammlungen in österreichischen | Magna-Werken.
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Wie berichtet hatte sich vergangene Woche die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter in der Magna Presstec in Weiz und in der Magna Heavy Stamping in Albersdorf gegen die Einrichtung von
Betriebsräten ausgesprochen. Auch die dritte und letzte Abstimmung wurde mit großer Mehrheit entschieden: Bei Magna Auteca (Krottendorf) stimmten 91,74% jener, die gültige Stimmen abgegeben hatten,
gegen die Einführung eines Betriebsrates.
"Die Einmischung von außen" sei ein Grund, warum das traditionelle Betriebsrats-Modell in den Magna-Werken nicht so gut ankomme, meinte Magna-Sprecher Karl-Heinz Grasser. "Wir ziehen die
innerbetriebliche Problemlösung vor." Daß es auch andere Unternehmen in Österreich gebe, die so denken, zeige das große Interesse am Magna-Modell. Von den derzeit acht Werken von Magna in Österreich,
in denen 8.500 Mitarbeiter beschäftigt sind, haben vier einen Betriebsrat.
Ein wesentlicher Punkt in der seit heuer geltenden "Magna-Charta" ist die Beteiligung der Mitarbeiter am Gewinn-"Kuchen" des Konzerns von Frank Stronach. 10% der Vorsteuergewinne sollen -gestaffelt
nach Einkommen und Dauer der Firmenzugehörigkeit - den Mitarbeitern zufließen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erzielte Magna International ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 225 Mill.
Schilling. Bisher wurde die Ausschüttung auf Basis des Gewinns des jeweiligen Betriebes vorgenommen.