Der Gouverneur der russischen Exklave Kaliningrad, Vladimir Jegorow, begrüßt den Vorschlag der EU, wonach die Einwohner der Region nach einem Beitritt der Nachbarländer Polen und Litauen Magnetkarten statt Visa erhalten sollen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Am ehesten sei der Streit um Warentransport und Personenverkehr zu lösen, wenn "das Wort Visa bei den Verhandlungen vermieden wird", wurde Vladimir Jegorow zitiert. Jegorows Äußerungen sind die erste russische Reaktion auf den Kompromissvorschlag. Die Einführung einer Visum-Regelung in den möglichen neuen EU-Ländern Polen und Litauen lehnt Moskau strikt ab, weil es eine Isolierung der russischen Einwohner fürchtet.
960.000 Grenzübertritte via Eisenbahn und 620.000 mit PKW wurden im vergangenen Jahr zwischen Kaliningrad und dem 400 Kilometer entfernten Russland gezählt. Schon auf Grund dieser hohen Zahl von Übertritten sei es der EU logistisch unmöglich, eine Visumregelung für Kaliningrad einzuführen, glaubt der russische Gesandte in Kaliningrad, Dmitry Rogozin. Er ist für schärfere Passkontrollen.