Zum Hauptinhalt springen

Maibaum vom Fließband

Von Werner Grotte

Kommentare

Das WDR-Abendjournal "aktuell" befasste sich am Donnerstag mit dem im deutschen Kulturkreis beliebten Brauch des Maibaum-Aufstellens am 1. Mai. So ist es etwa im Rheinland üblich, seiner Geliebten schon in der Nacht auf den 1. Mai einen kleineren Baum, in der Regel eine Birke, ans Fenster zu stellen - quasi als Vorstufe zum persönlichen "Fensterln".


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein findiger Unternehmer diese Marktnische entdeckt hat und - erraten - Liebes-Maibäume auf Bestellung anbietet - und diese sogar am gewünschten Haus montiert. "Sogar das Namensschild stimmt", zeigte sich ein Kunde zufrieden. Wie ein Schwenk in eine traditionsbewusstere Gemeinde zeigte, setzt sich diese Idee nicht überall durch: "Des is Sch.. ., ein Maibaum is eine Liebeserklärung und die macht man persönlich", so der einhellige Tenor dazu befragter junger Männer, die sich gerade selbstbewusst anschickten, ihren am Dorfplatz aufgestellten Gemeinde-Maibaum über Nacht zu bewachen und Mitfeiernden eine Maut abzuverlangen - eine Kiste Bier.