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Man muss nicht doppelt zahlen

Von Christina Böck

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Der Start des US-Anbieters Netflix im Herbst hat dazu beigetragen, dass auch hierzulande der Markt für Streaming von Filmen und Serien in Bewegung gekommen ist. Bei Netflix kann man für eine Monatsgebühr von mindestens 8 Euro relativ aktuelle Serien und Filme via Internet ansehen. Das ist die Konkurrenz, mit der sich nun die Telekom anlegen will. Noch heuer will sie einen alternativen Streaming-Dienst in Österreich anbieten.

Auch der ORF hat auf Netflix reagiert. Der Öffentlich-Rechtliche ist Teilhaber der Plattform Flimmit. Die versucht er gerade - mit penetrantem Werbeverhalten auf Sozialen Medien - mithilfe der neuen Serie "Altes Geld" zu vermarkten. Wer die Produktion von David Schalko erwirbt, kriegt ein Monatsabo geschenkt. Das Flimmit-Monatsabo ist um fast 50 Cent billiger als das billigste von Netflix. Allein - bei Letzterem zahlt man nur diesen Betrag. Bei Flimmit kommen noch Leihgebühren dazu, auch für Serien und Filme, die nicht taufrisch aus dem Studio geliefert wurden.

Bei manchem Gebührenzahler regt sich außerdem Unmut, dass man für gebührenfinanzierte Produktionen sozusagen doppelt zahlen muss. Nun: Man muss nicht. Man kann auch warten, bis "Altes Geld" im Herbst gratis ins TV kommt. Ob sich der ORF, dem durchaus zuzugestehen ist, dass er neue Geschäftsfelder erschließt, mit der Preisgestaltung einen Gefallen tut, sei allerdings dahingestellt. Einer Leihgebühr von 19,90 Euro (ohne Abo) für "Altes Geld" stehen im mittlerweile reich bestückten Streaming-Markt von Netflix über Amazon bis Sky günstige Alternativen mit Mehrwert gegenüber.