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Mandelson, Peter

Von Martyna Czarnowska

Europaarchiv

Die Liberalisierung des Textilmarktes könne für alle von Nutzen sein, räumt auch EU-Handelskommissar Peter Mandelson ein. Doch die seit Jahresanfang nicht mehr durch Quoten regulierten Ausfuhren sollten in vernünftiger Weise zulegen, mahnte er bei seinem Besuch in China.


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Frei aber fair solle der Handel mit China sein. Peter Mandelson mahnte gestern Maßnahmen bei den Textilausfuhren aus China ein, um eine Überschwemmung des Weltmarktes mit den Produkten zu verhindern. Mäßigung und Vorsicht seien bei der Zuwachsrate der chinesischen Exporte angebracht, erklärte der Handelskommissar.

Die Beziehungen der EU zu China werden von den USA mit Argwohn verfolgt (siehe oben). Und das ist nicht der einzige Streitpunkt. So schwelt schon seit Jahren der Konflikt um staatliche Hilfen für Flugzeughersteller. Dabei wolle die EU die Interessen des europäischen Flugzeugkonzerns Airbus nicht preisgeben, kündigte Mandelson an. Im Vormonat hatten sich die Union und die USA darauf verständigt, eine Verhandlungslösung über die Abschaffung der Subventionen statt eines Rechtsstreits bei der Welthandelsorganisation (WTO) anzustreben.

Die Verhandlungen mit der WTO sind die nächste Herausforderung für den Kommissar aus Großbritannien. Er hofft auf einen Abschluss im Jahr 2006.

Biographie

Der 1953 geborene Mandelson, der Wirtschaft, Politik und Philosophie studiert hat, war eines der umstrittensten Mitglieder der Labour-Regierung von Tony Blair. Zweimal - 1998 und 2001 - musste er wegen Korruptionsvorwürfen frühzeitig von Ministerposten zurücktreten. Seine politische Karriere begann er 1985: Damals übernahm der bisherige Fernsehproduzent in der Labour-Partei die Verantwortung für Öffentlichkeitsarbeit. In der Folge war er wesentlich an der Veränderung der Partei zur New Labour beteiligt. Mandelson bekennt sich offen zu seiner Homosexualität.