Die Idee von einem "Superkommissar" zur Wirtschaftsbelebung in der Union, wie von Deutschland, Frankreich und Großbritannien vorgeschlagen, wird in Europa unterschiedlich aufgenommen.
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Spanien wartet noch auf eine Erklärung der drei Großen, "welche Vorteile Europa daraus ziehen kann". Das sagte bei ihrem gestrigen Wien-Besuch Außenministerin Ana Palacio, die am Abend auch Gast von Amtskollegin Benita Ferrero-Waldner beim Opernball war. Ferrero selbst lehnt den vorgeschlagenen "Superkommissar" (die "Wiener Zeitung" berichtete in einem Teil der gestrigen Ausgabe) ab, "wenn damit eine große Kommission verhindert werden soll". Jedes Land müsse einen stimmberechtigten Kommissar haben.
SPÖ-EU-Abg. Hannes Swoboda meinte, vielmehr fehlten Mittel für die Infrastruktur, Forschung und Entwicklung. Ein EU-Kommissar mit weitgehenden Wirtschaftskompetenzen, der gleichzeitig Vizepräsident der Kommission sein soll, "löst das Problem noch nicht", so SP-Europasprecher Caspar Einem. Dagegen begrüßte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl den Vorschlag. Nur so könne der Rückstand bei den Lissabonner Zielen aufgeholt werden. Die EU möchte demnach bis 2010 weltweit größter Wirtschaftsraum sein.