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Mangels Inhalten wird über Köpfe spekuliert

Von Walter Hämmerle

Politik

Steigt ÖGB-Chef Hundstorfer zum Minister ab? | Welches Ressort übernimmt Pröll? | Wien. Inhaltlich beschränken sich die Koalitionsverhandler auch kurz vor der Ziellinie weitgehend auf Überschriften, dafür beginnen nun die Spekulationen über neue und alte Gesichter in einer künftigen Regierung üppig zu blühen. Fix sind bisher nur die beiden Topjobs vergeben: Sofern nicht noch etwas völlig Unvorhergesehenes passiert, heißt der nächste Kanzler Werner Faymann und sein Vize Josef Pröll.


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Ab dann jedoch begibt man sich auf unsicheren Boden. Am sichersten ist es noch, man setzt, wenn man denn wetten will, auf Namen, nicht auf Jobs. So haben etwa Norbert Darabos (Verteidigung), Johannes Hahn (Wissenschaft) oder Christine Marek (Wirtschaftsstaatssekretärin) gute Chancen auf eine Verlängerung ihrer Lizenz zum Regieren. Ein sicheres Ticket hat auch SPÖ-Parteimanagerin Doris Bures auf eine Rückkehr in die Regierung, allerdings wohl kaum als Frauenministerin, verhandelt sie doch derzeit mit Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf die Bereiche Arbeitsplätze und Standortpolitik.

Rochaden im ÖGB erwartet

Hoffnungen auf ein Avancement nach langen Jahren in der Warteschleife darf sich auch Kopf selbst machen: Der Vorarlberger wird als Kandidat für ein um die Arbeitsmarkt-Agenden abgeschlanktes Wirtschaftsministerium oder für den ÖVP-Klubvorsitz gehandelt.

Fix ist auch, dass künftig wieder ein roter Gewerkschafter das um den Arbeitsmarktspolitik ergänzte Sozialministerium leitet. Offen ist, wer den Job von Erwin Buchinger machen wird: Gehandelt werden ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer oder GPA-Chef Wolfgang Katzian. Steigt Hundstorfer tatsächlich zum einfachen Ministeramt ab, müsste man sich natürlich auch nach einem neuen ÖGB-Chef umsehen - als ernsthafter Kandidat wird für den Fall der Fälle FSG-Vorsitzender Wilhelm Haberzettl gehandelt.

Unterrichtsministerin soll weiterhin Claudia Schmied werden, zumindest sofern ihr nicht ihre frühere Rolle in der mittlerweile verstaatlichten Kommunalkredit in die Quere kommt. Abschied nehmen muss aller Voraussicht nach Justizministerin Maria Berger - ihr Ressort könnte zur ÖVP wandern. Als Kandidaten kommt dafür unter anderem Maria Fekter in Frage, wenn diese nicht Innenministerin bleibt oder Klubchefin wird.

Die vielen Fragezeichen auf ÖVP-Seite hängen mit der Unsicherheit zusammen, welches Ministeramt denn Josef Pröll anstrebt: das Finanzministerium, das Innenministerium oder am Ende gar das Außenministerium? Während sich Fekter keine Sorgen zu machen braucht, hängt der Verbleib der beiden langjährigen Weggefährten von Klubchef Wolfgang Schüssel, Wilhelm Molterer und Ursula Plassnik, am sprichwörtlichen seidenen Faden. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hat bereits seinen Abschied verkündet.

SPÖ-Haider dementiert Wechsel-Absichten

Spekulationen, er könnte als Gesundheitsminister nach Wien wechseln, ist am Dienstag Oberösterreichs SPÖ-Chef Erich Haider entgegengetreten. Er will als Spitzenkandidat seine Partei in die Landtagswahlen 2009 führen. Es war aber wohl auch so kaum wahrscheinlich, dass Haider durch Faymann zu Ministerehren gekommen wäre.

SPÖ-Finanzsprecher Kai Jan Krainer wird unterdessen als Aufpasser für einen ÖVP-Minister im Finanzressort gehandelt, Christoph Matznetter werden für eine Verlängerung kaum Chancen eingeräumt.