Zum Hauptinhalt springen

Marienkäfer kann man sich aufzeichen

Von Christina Böck

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 4 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Es ist übrigens Fasching. Es ist wahrscheinlich der Faschingsfeinde-freundlichste Fasching aller Faschingszeiten. Selten sind Büttenreden-Hasser so auf ihre Kosten gekommen wie heuer. Weil man in der Schminke-Industrie offenbar schon damit gerechnet hat, dass kollektives Krapfenessen via Zoom nicht so der Bringer ist, haben manche Drogerien die einschlägigen Regale gar nicht erst aufgestellt.

Auch auf der Verkaufsplattform Willhaben spürt man die Feierunlust. Normalerweise ist es am Faschingsmontag Tradition, mitzuteilen, welches Kostüm heuer am beliebtesten war. In diesem Jahr ist es eine andere Statistik: Die Nachfrage nach Marienkäfern ist heuer um satte 55 Prozent zurückgegangen. Kostüme der Prinzessin Elsa aus "Frozen" wurden im Vorjahr gleich 62 Prozent weniger gesucht. Und bei Faschingskostümen für Erwachsene ist der Rückgang bei beachtlichen 97 Prozent.

Andererseits auch kein Wunder. Maskiert ist man dieser Tage eh oft genug. Und das Privat-TV macht es möglich, dass zumindest passives Verkleiden im Trend bleibt. Diese Woche starten auf Puls4 und Pro7 neue Staffeln der fabelhaft absurden Musikshow "The Masked Singer", in der mangels anderer Engagements immer häufiger wirklich prominente Künstler in tonnenschweren Maskierungen - etwa als Quokka im Rapper-Outfit - singen. Das anzusehen ist ein Vergnügen und infektionstechnisch total ungefährlich. Und zum Krapfenkauf kann man sich ja einen Marienkäfer auf die FFP2 malen.