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Marke AXA verschwindet bis Ende 2003

Von Petra Medek

Wirtschaft

Der Deal ist abgeschlossen, der Vertrag unterschrieben: Die Uniqa-Kernaktionäre übernehmen AXA Österreich. Die Marke AXA verschwindet bis Ende nächsten Jahres vom heimischen Markt. Die Integration der AXA-Aktivitäten in die Uniqa-Gruppe solle nach Maßgabe der Uniqa-Kernaktionäre "langsam und ohne Hast" erfolgen, sagte Uniqa-Generaldirektor Konstantin Klien am Donnerstag in einer Pressekonferenz.


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Wie berichtet, werden die Uniqa-Hauptaktionäre Raiffeisen Gruppe Österreich und Austria Versicherungsverein die AXA-Aktivitäten in Österreich, Ungarn und Liechtenstein von der AXA Deutschland übernehmen. Für die Kunden ändere sich vorerst nichts, betonte Klien. Über die Zukunft der AXA-Manager wollte Klien noch nichts sagen. Kompetente AXA-Mitarbeiter seien jedenfalls willkommen, so der Uniqa-Chef. "Wir haben enormen Bedarf an Mitarbeitern mit Zentraleuropa-Erfahrung".

Wie hoch der Kaufpreis ist, der je zur Hälfte heuer und 2003 bar bezahlt wird, wollte sowohl Klien als auch AXA-Holding-Chef Claus-Michael Dill nicht sagen, ebenso wurde die Höhe der erwarteten Synergieeffekte nicht näher beziffert. Man erwarte sich jedenfalls eine höhere Profitabilität und eine bessere Wachstumsposition, so der Uniqa-Vorstandsvorsitzende. Aus heutiger Sicht sei keine Kapitalerhöhung bei der Uniqa für die spätere Übernahme der AXA Österreich von den beiden Kernaktionären notwendig, betonte Klien.

Besonders interessant ist für die an der Wiener Börse notierte Assekuranz das AXA-Engagement in Ungarn: "Wir ersparen uns dadurch 10 Jahre in Ungarn", meinte Klien. Die AXA Biztosito Rt. nahm im Vorjahr 66 Mill. Euro im Sachbereich und 21 Mill. Euro in Leben ein, die Marktanteile lagen bei 6,7% bzw. über 3%. Heuer wird AXA im "sehr profitablen" Ungarn laut Dill "locker 100 Mill. Euro" einnehmen. In Österreich nahm AXA 2001 rund 181 Mill. Euro Prämie in Sach sowie 94 Mill. Euro in Leben ein und hielt damit Marktanteile von 3,23% bzw. 1,32%. In Summe akquiriert die Uniqa von AXA rund 400 Mill. Euro Prämienvolumen und 1.000 Mitarbeiter.

Für die AXA war das Engagement in Österreich sehr profitabel. "Wir verabschieden uns aus finanztechnischer Sicht in sehr fröhlicher Stimmung", so Dill. Über die nun fixierte Übernahme hinaus sei - mit Ausnahme einer allfälligen Kooperation im Kunstversicherungsbereich - "nichts geplant", betonten beide in Hinsicht auf Spekulationen über einen späteren Einstieg der AXA bei der Uniqa.