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market-Umfrage: ÖVP macht sich meiste Mühe

Von Alexandra Grass

Politik

Insgesamt 81 Prozent der Österreicher erwartet, vom Sparpaket der Regierung persönlich betroffen zu sein. Dies geht aus einer von market am Dienstag präsentierten Umfrage hervor.


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57 Prozent der 500 Befragten glauben, dass die Budgetsanierung durch eine "deutliche Erhöhung der Steuern" erfolgt.

Bei der Beurteilung der Arbeit Regierungsparteien ist gegenüber der letzten Umfrage im Juli keine Änderung zu sehen. Der Koalition wird die Note 2,8 gegeben. Die Frage, ob die Regierung ihre Reformvorhaben schafft, wird von 55 Prozent bejaht.

Die ÖVP führt bei der Frage, wer sich die meiste Mühe um die Österreicher gibt, mit 37 Prozent eindeutig. Dahinter liegen SPÖ mit 14, FPÖ mit 11 und Grüne mit 8 Prozent.

Die Umfrage weist jedoch bei der Benotung aller Minister schlechtere Werte auf als im Juli. Den höchsten Verlust verzeichnete Innenminister Ernst Strasser (von 23 auf 14 Prozent), es folgen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (von 44 auf 36) und Finanzminister Karl-Heinz Grasser (von 36 auf 29 Prozent).

Tirols AK-Präsident Fritz Dinkhauser (ÖAAB) übte bei der Pressekonferenz Kritik an der Glaubwürdigkeit der Politik. Die Politik müsse die "Karten auf den Tisch" legen, wenn sie Solidaritätsopfer von allen verlange.

Die Sozialpartnerschaft dürfe man "durchaus operieren, allerdings nicht kastrieren", so Dinkhauser. Eine Veränderung sei notwendig, die Sozialpartnerschaft werde jedoch als "Ventil gebraucht. Sie stehe auch für eine "menschliche und soziale" Politik.

Viele Fragen seien nach wie vor nicht gelöst. So etwa die Frage der Pensionen, das Drei-Säulen-Modell oder die Frage nach der Reform des Gesundheitswesens.

Dinkhauser hob hervor, dass die Privatverschuldung in den letzten Jahren enorm gestiegen sei. Eine Million Menschen würden an der Armutsgrenze leben. Besorgniserregend sei auch die aktuelle Studie, die im Medikamentenverbrauch eine Zunahme von 60 Prozent bei den Psychopharmaka zeige. Dies zeige, dass der Druck auf den Einzelnen in der Gesellschaft immer größer werde.