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Marketing statt Heilung

Von Hans-Paul Nosko

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Wer noch ein wenig Vertrauen in die Pharmabranche hatte, der könnte dieses am Mittwochabend verloren haben. Unter dem Titel "Mit allen Mitteln" berichteten die "Dimensionen" auf Ö1 über die Praktiken, mit denen Arzneimittelfirmen neue Medikamente auf den Markt und unter die Leute bringen.

Aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks und der enormen Entwicklungskosten bleiben nach Meinung etlicher Experten Wahrheit und Ethik oft auf der Strecke. Um günstige Vergleichswerte für neue Medikamente zu erhalten, werde so lange an Dosierungen, Untersuchungszeitpunkten oder Ergebnisparametern "gedreht", bis das erwünschte Resultat vorliegt: Das neue Präparat ist wirksamer als das herkömmliche. Dabei, so die Experten, seien jüngst auf den Markt gebrachte Pillen im Durchschnitt teurer, weniger wirksam als die bisherigen und zu alledem bis zu neunmal "giftiger", da die Nebenwirkungen beständig stiegen. Marketing statt Heilung.

Ein gut recherchierter und durchaus plausibel klingender Beitrag, dem nur eines fehlte: die Gegenposition des "Angeklagten", der Arzneimittelbranche.