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Marktwertsteigerung auf der Ersatzbank

Von Christian Mayr

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Es war ein guter Tag für den österreichischen Fußball: Während sich das ÖFB-Team auf das alles entscheidende Spiel am Samstag in Wales vorbereitet, sorgte einer der Mannen von Marcel Koller auf der Insel für Schlagzeilen. Kevin Wimmer wechselt für 19,5 Millionen Euro von Tottenham zu Premier-League-Konkurrent Stoke City. Der 24-jährige Oberösterreicher ist damit hinter Marko Arnautovic (soeben für 27,9 Millionen Euro von Stoke zu West Ham) der zweitteuerste Kicker aus der Alpenrepublik. Ein guter Tag also - aber ist er das wirklich? Denn während sich die halbe Welt im Sommer über die obszönen Transfersummen echauffiert, müsste sie nun beim Wimmer-Wechsel erst recht aufheulen. Denn wahr ist, dass die aktuellen Mega-Transfers von Neymar (um 222Millionen von Barcelona zu PSG) oder Ousmane Dembélé (um 105 Millionen von Dortmund zu Barcelona) zwar neue Maßstäbe setzten, aber diese Spieler so wie die auf eine Milliarde Euro taxierten Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi auch das Geld wert sind. Bei Wimmer gibt es diesbezüglich jedoch massive Zweifel: Bei aller Wertschätzung, aber er hat es in zwei Spielzeiten auf der Insel (in sämtlichen Bewerben) nur auf 31 Einsätze gebracht - in der Vorsaison hat er überhaupt nur 356 Liga-Minuten für die Spurs absolviert. Trotzdem konnte er als Bankerldrücker seinen Markwert mehr als verdreifachen, war er doch 2015 für 6Millionen von Köln gekommen. Und wenn er einmal spielte - so wie 2016 im ÖFB-Team als Linksverteidiger -, lieferte er haarsträubende Fehler, die zu Gegentoren führten. Weshalb er bei Koller nun nur noch "auf Abruf" ist. Einen Anruf gibt es wohl erst wieder, wenn er bewiesen hat, dass er sein Geld auch annähernd wert ist.