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Massenimpfung gegen Schweinegrippe

Von WZ Online

Wissen

Regierungsbeschluss in den nächsten Tagen | Nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO vom Montag soll rund ein Drittel der Deutschen gegen Schweinegrippe geimpft werden. Darauf einigten sich Vertreter von Bund und Ländern.


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Ein verbindlicher Beschluss zur Beschaffung der Impfdosen steht demnach aber noch aus. Nötig dazu ist eine Verordnung der Bundesregierung, mit der womöglich noch in dieser Woche zu rechnen ist.

Vorrangig geimpft werden sollen gemäß den WHO-Empfehlungen Ärzte, medizinisches Fachpersonal sowie Angehörige von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk, wie der Sprecher der Thüringer Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht sagte. Chronisch Kranke, Schwangere und andere Risikogruppen sollten ebenfalls geimpft werden.

Damit gehörten rund 25 Millionen Menschen zu der Gruppe, die vorrangig den Impfschutz bekommen solle. Die nötigen Impfdosen sollten gleichmäßig auf die Bundesländer verteilt werden.

Zu wenig Impfstoff

Der Sprecher betonte zugleich, dass ein Impfstoff derzeit aber de facto noch nicht zur Verfügung stehe. Zunächst sollten die weiteren klinischen Tests der Pharmaindustrie abgewartet werden. Frühestens im September oder Oktober sei mit den ersten tatsächlichen Impfungen zu rechnen. Eine Impfpflicht werde es weiterhin nicht geben.

Die WHO hatte die Schweinegrippe am Montag als "unaufhaltsam" bezeichnet und zu ihrer Bekämpfung die Bereitstellung von Impfstoff in allen Ländern gefordert. Eine Gruppe von Impfexperten empfahl, vordringlich die im Gesundheitswesen Beschäftigten zu impfen, denn ihnen komme die Aufgabe zu, das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten.

Schwierige Prognosen

Laut WHO steckten sich weltweit mehr als 90.000 Menschen mit dem Virus an. 429 Patienten starben. Mehrere Wissenschaftler haben die Zahlen der WHO als zu ungenau für die Entwicklung klarer Prognosen kritisiert.

(APA)

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