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Jetzt sind wieder einmal die Sozialpartner am Zug - wie immer, wenn die Regierung nicht weiter weiß: Nachdem Außenminister Spindelegger dankenswerter Weise die künftige Migrationspolitik thematisiert und Sozialminister Hundstorfer sogar nicht ÖGB-konform für eine geregelte Zuwanderung plädiert hat, sollen Leitl, Foglar & Co bis zum Herbst ein sinnvolles Konzept basteln. Die Fakten liegen indes längst auf dem Tisch: Der Fachkräftemangel in gewissen Branchen ist evident, und dass Österreich schon aus demografischen Gründen verstärkt auf Zuwanderer angewiesen sein wird, sollte sich eigentlich bereits auch bis zu HC Strache herumgesprochen haben. Jetzt wird es darum gehen, das Thema zu versachlichen und für alle verständlich zu machen.
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Österreich wird zwar weiterhin ausländische Kellner, Stubenmädchen, Krankenschwestern oder Erntehelfer benötigen, doch primär sollte man sich um die vielzitierten besten Köpfe bemühen: um hochqualifizierte, integrationswillige Spitzenkräfte - Techniker, Forscher, hochkarätige Experten - nicht nur aus EU-Ländern, sondern auch aus sogenannten Drittstaaten.
Die Sozialpartner sollten eine Art Masterplan rasch zustande bringen, denn der Zeitdruck ist nicht zu unterschätzen: Die EU drängt die Republik bereits zur Öffnung ihres Arbeitsmarkts für die Bürger aus zehn osteuropäischen Mitgliedsstaaten. Die Bundesregierung sollte sich allerdings in dieser wichtigen Frage nicht dezent aus dem Spiel nehmen und bloß auf eine wundersame Lösung von außen hoffen, sondern selbst aktiv werden. Und vorerst einmal klare Zuständigkeiten schaffen: Ein eigenes Ministerium für Migrationspolitik würde durchaus Sinn machen.