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Matte Vorstellung der Wiener Börse

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

In der um den Pfingstmontag verkürzten Börsenwoche ist der Wiener Aktienmarkt nicht so recht in Schwung gekommen. Die matte Vorstellung dokumentierte sich in der geringen Volatilität des ATX, der sich während der gesamten Woche in | einer Bandbreite von nur 18 Punkten bewegte. Von internationaler und auch nationaler Seite mangelte es an Impulsen.


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International dominiert die Nervosität und Angst vor neuen Terroranschlägen, je näher der US-Feiertag Memorial Day (Gedenktag zu Ehren der gefallenen Soldaten) rückte, der am letzten Montag im Mai begangen wird. Abgesehen von der Verunsicherung durch die Terrorwarnungen und den anhaltenden Diskussionen über die Bilanzierungspraktiken hat der Leading Indicator als wichtiger Frühindikator für die amerikanische Wirtschaft Enttäuschung hervorgerufen. Teilweise massive Kursverluste gab es auch an der Deutschen Börse. Den Markt belastet haben u. a. die Deutsche Telekom mit einem Quartalsverlust von 1,8 Mrd. Euro und die Gewinnwarnung des Stahlunternehmens ThyssenKrupp. Die Wiener Börse konnte sich von diesem negativen internationalen Umfeld nur teilweise abkoppeln und tendierte leicht nach unten. Charttechnisch gesehen hofft der Markt auf ein baldiges Anziehen, da sonst mit einem Ende des mittelfristigen Aufwärtstrends gerechnet werden müsste.

Der Wiener Leitindex ATX schloss die Woche mit 1.323,30 Punkten um 0,57% unter dem Vorwochenschluss. Seit Jahresanfang hält er aber noch bei einem Plus von 16%. Der weiter gefasste ATX Prime gab um 0,41% auf 683,89 Zähler nach, und der den Gesamtmarkt umfassende WBI korrigierte um 0,26% auf 524,37 Punkte. Eine positive Überraschung lieferten die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte, die um 1,46% auf 849,91 Zähler zulegten. Abgesehen davon, dass von 14 Titeln nicht weniger als 10 im Plus waren, standen vor allem die Indexschwergewichte auf der Gewinnerseite.

Im prime market erzielten

BETandWIN.com (+7,5%) und JoWooD (+7,2%) sowie die ATX-Werte Palfinger (+5,2%) und Andritz (+4,5%) die stärksten Anstiege. VA Tech (+3,7%) profitierten von den über den Erwartungen gelegenen Quartalszahlen. Ein "überschäumendes" Quartalsergebnis lieferte der größte heimische Getränkekonzern BBAG, was sich in einem 3%-igen Plus niedergeschlagen hat. Deutlich fester notierten auch Generali Vienna und Semperit, die um je 3,7% gestiegen sind, sowie Do & Co (+3,1%). Hingegen bröckelten Verbund um 4,9% ab. Mayr-Melnhof (-4,4%) hatten Gewinnmitnahmen und den Dividendenabschlag von 1,80 Euro zu verkraften. OMV (-2,5%) gaben parallel mit den schwachen Ölwerten nach. Böhler-Uddeholm sanken um 2,4%, womit die Aktie nach Auffassung von Marktteilnehmern nun das

Ende des Abwärtstrends erreicht haben sollte. Um je 2,7% tiefer notierten Rosenbauer und UIAG. Die übrigen Kursveränderungen im prime market hielten sich in engen Grenzen.

Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen gehandelten Papieren legten CLC und bauMax um je knapp 3% zu. Dagegen gaben Lenzing um 3,6% nach. Teilweise kräftige Ausschläge waren wieder bei den im gleichen Marktsegment notierten Werten zu Einheitskursen zu verzeichnen. Dabei stiegen Caravelle Vorzug zwar um ein Drittel, sind aber trotzdem nur mit 20 Cent bewertet. BTV Vorzug erhöhten sich um 13,6%, UBM Real Vorzug um 7,2%, NÖM um 7%. Der Kurs von INKU ist hingegen von 7 Euro auf 3,52 Euro abgestürzt.

Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse.