Uni-Zugang: Beschränkungen für Hahn "ultima ratio". | Optimismus bei Mediziner-Quote. | Wien. "Die Frage des österreichischen Uni-Zugangs ist ein Thema, keine Frage." Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) versuchte sich am Mittwoch bei der "Pressestunde" des Managementclub erst gar nicht um das derzeit heißeste Eisen der Hochschulpolitik herumzuschwindeln.
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Eine generelle Zugangsbeschränkung, wie sie erst kürzlich der Wissenschaftsrat forderte, kommt für Hahn aber nur als "ultima ratio" in Frage, wenn alle anderen Möglichkeiten, den Strom der Studenten in sinnvolle Bahnen zu lenken, ausgeschöpft wurden. Hahn hofft, mit verstärkten Informationsangeboten und Studieneingangsphasen das Problem überlaufender Massenstudien in den Griff zu bekommen. Derzeit gelten für acht Studienfächer Zugangsbeschränkungen.
Für überlegenswert erachtet Hahn die Möglichkeit, die Studienwahl über die Matura-Fächer zu steuern. Wer etwa ein naturwissenschaftliches Studium belegen will, müsste dann auch einen naturwissenschaftlichen Matura-Schwerpunkt vorweisen. Selbiges gälte dann natürlich auch für Sprachstudien beziehungsweise geisteswissenschaftliche Fächer. "Mit 16 Jahren wäre eine derartige Schwerpunktbildung durchaus sinnvoll. Leider reduziert die derzeitige Gesamtschuldebatte die Diskussion auf die 10- bis 14-Jährigen", erklärte Hahn, der diese Frage mit Bildungsministerin Schmied erörtern will.
Zuversichtlich zeigt sich Hahn in der auf EU-Ebene umstrittenen Frage der Mediziner-Quote. Brüssel will zwar erst im Herbst auf Österreichs Argumente antworten, er, Hahn, habe jedoch bereits positive Rückmeldungen bekommen, wonach man plausibel argumentiert habe.
Auf seine persönliche Zukunft angesprochen, bekräftigte Hahn als ÖVP-Spitzenkandidat bei der Wiener Gemeinderatswahl antreten zu wollen. Ein Rücktritt als Minister sei dafür nicht notwendig. Regulärer Termin ist Herbst 2010. Hahn rechnet jedoch mit einer Vorverlegung durch die allein regierende SPÖ in den Herbst 2009. Ob er dann auch tatsächlich zurück in die Wiener Kommunalpolitik wechsle, ließ Hahn sich offen.