ÖBB wollen den Namen MAV Cargo auslaufen lassen. | Ungarn-Tochter bekommt alten Boss als neuen Chef. | Budapest/Wien. Die Ungarn-Tochter der heimischen Güterbahn Rail Cargo Austria (RCA) muss wohl bis Ende kommenden Jahres umbenannt werden. Im Dezember 2010 laufen die Verträge aus, durch die den Österreichern die Verwendung des Markennamens MAV Cargo gestattet wird. Der Prozess der Markenneuausrichtung wird voraussichtlich im September gestartet, erfuhr die "Wiener Zeitung" aus informierten Kreisen.
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Rechtzeitig vor Ende kommenden Jahres muss eine Entscheidung gefallen sein. Es gibt Überlegungen, dass die Ungarn künftig entweder unter der Marke "Rail Cargo Hungary" oder "Rail Cargo Hungaria" auftreten könnten. Offiziell bestätigen will man die Sache bei der RCA freilich nicht.
Ende 2008 hatte die RCA, die Güterverkehrssparte der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die MAV Cargo übernommen. Der Kaufpreis betrug stolze 102,5 Mrd. Forint (379,5 Mio. Euro), zudem mussten sich die Österreicher verpflichten, 43,5 Mrd. Forint (160,6 Mio. Euro) in die MAV Cargo zu investieren.
Neuer MAV-Cargo-Boss ist seit gestern, Mittwoch, Imre Kovács, der zuvor als Vize-Chef fungierte und ursprünglich schon einmal Boss der ungarischen Güterbahn war. Pikantes Detail: Kovács war 2008 vorgeworfen worden, in den Jahren 2002 und 2003 an der Verschrottung von rund 2000 funktionstüchtigen Güterwaggons verdient zu haben. Der alte neue Chef gilt als graue Eminenz der MAV-Cargo und ist mittlerweile rehabilitiert.