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Mayr-Melnhof will nun auch nach Spanien und Russland

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Das Jahr 2002 war für den Karton- und Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof (MM) besonders erfreulich. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 12,7% von 1,12 Mrd. auf 1,265 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss um 6,9% von 78 Mill. auf 83 Mill. Euro. Die Cash Earnings belaufen sich auf 174,7 (159,7) Mill. Euro. 50% davon, also rund 87 Mill. Euro, sollen wieder investiert werden. Fürs heurige Jahr zeigt sich der MM-Vorstand optimistisch: Die Auftragslage ist gut, die Kapazitäten können an den Bedarf angepasst werden.


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Die Produktion des Mayr-Melnhof-Konzerns unterteilt sich in drei Sparten: Karton, Packaging und Graphia. Alle drei sollen weiter auf Expanisonskurs bleiben. Europa und der Osten sind die größten Absatzmärkte. In Spanien und Russland ist MM auf der Suche nach geeigneten strategischen Partnern oder Beteiligungen, bekundete Vorstandsvorsitzender Wilhelm Hörmanseder gestern vor Journalisten. Von Minderheitsbeteiligungen hält er wenig, erst ab 50% werde eine Kooperation attraktiv.

Auch in China will MM weiterhin den Markt erkunden. Zuerst wird innerhalb der nächsten vier Monate ein eigenes Vertriebssystem in Shanghai enwickelt. Maximal sechs Mitarbeiter sollen das Terrain erkunden. Dann erst würden weitere Projekte ins Auge gefasst. Der Bau einer neuen Papierfabrik sei nirgendwo geplant, da die Kosten von 400 Mill. Euro für ein solch risikoreiches Projekt zu hoch sind.

Dank des guten Jahresabschlusses wird die Dividende von 1,8 auf 2 Euro erhöht. Die Aussichten für 2003 lassen hoffen, meint Hörmanseder. Er will nur soviel verraten: "Im ersten Quartal konnte ein erfreuliches Ergebnis erzielt werden." Und das, obwohl der Auftragsstand niedriger als im Vorjahr ist. Entscheidend ist laut Hörmanseder aber nicht die Menge, sondern der Preis. MM setzt auf Flexibilität, die Kapazitäten könnten jederzeit dem Bedarf angepasst werden.

Die Kosten setzen dem Kartonhersteller zu. "Die Rohstoffpreise tun uns weh", so Finanzvorstand Herbert Noichl. 70 Mill. Euro sei der Aufwand für Energie. Die ungewisse Entwicklung der Altpapierpreise lässt MM nun in Deutschland stärker mit den Gemeinden kooperieren.