Linzer Gruppe zog erfreuliche Bilanz. | Gewinn stieg 2008 um 41,3 Prozent. | Wien/Linz. Während viele Industriebetriebe unter der Wirtschaftskrise stöhnen, hat der oberösterreichische Anlagenbauer MCE mit Sitz in Linz Grund zum Jubeln.
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So steigerte das börsennotierte Unternehmen, das mehrheitlich im Eigentum der Deutschen Beteiligungs AG steht, seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 17,6 Prozent auf über 919 Mio. Euro. Dementsprechend erfreulich ist auch der operative Gewinn (Ebit), der um 41,3 Prozent auf 45 Mio. Euro erhöht werden konnte.
55 Mio. Euro hat der Verkauf der Gebäudetechnik-Sparte an die finnische YIT gebracht, wobei diese Summe in der Bilanz nicht berücksichtigt wurde.
"Die Gebäudetechnik gehört nicht zu unserem Kerngeschäft", begründete MCE-Chef Ludger Kramer bei der Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag diesen Schritt.
Da die Gruppe die liquiden Mittel im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf 173 Mio. Euro aufbessern konnte, sei für das Jahr 2009 die Basis für ein - wenn auch "deutlich geringeres Wachstum" - vorhanden. Aufgrund der Konjunkturflaute wolle man allerdings "liquiditätsschonend" vorgehen. Sollte sich eine günstige Möglichkeit für Zukäufe ergeben, "werden wir zuschlagen", so der Manager. Für 2009 rechnet der Vorstandschef mit einem Auftragsvolumen von 1 Mrd. Euro. Zusätzlich werde man heuer "80 bis 85 Auszubildende" einstellen. Derzeit sind etwa 6600 Mitarbeiter bei der MCE beschäftigt. Kündigungen sind keine vorgesehen.
Optimistisch zeigte sich Kramer hinsichtlich der positiven Auftragslage. Grund sei das "hohe Niveau an Neuausschreibungen" im lukrativen Energiebereich.
Es zeige sich hier derzeit eine "erfreuliche Projektlandschaft". Allein im Vorjahr hat die MCE in diesem Sektor rund ein Drittel seines Umsatzes erzielt.
Sorge um Chemiesektor
Folglich geht Kramer davon aus, dass sich die Konjunkturprogramme positiv auf die Infrastrukturprogramme auswirken werden und vor allem der MCE-Anlagentechnik- und Stahlbaubereich davon profitieren werde. Im übrigen Metallurgie-Bereich werden aber deutlich "reduzierte Investitionstätigkeiten" verzeichnet, räumte der MCE-Chef ein. Im Chemie-Sektor erwartet sich Kramer in den Sparten Biotechnologie und Pharma hohe Geldflüsse, während im übrigen Bereich massive Produktionsrückgänge beobachtet werden.
Der Konzern produziert an 70 Standorten in ganz Europa Bauteile und Werkstoffe unter anderem für die Sparten Energie, Industrie, Anlagentechnik sowie Apparate- und Maschinenbau. 44 Prozent der Aufträge kommen aus Österreich, 40 Prozent aus Deutschland.