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Medien auf Talfahrt

Von Bernhard Baumgartner

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Diese Woche wurde in Deutschland die weitgehende Stilllegung des Magazinmarktes beschlossen. 700 der 1.900 Stellen werden eingespart. Dazu werden viele Magazintitel eingestellt und Verkäufe geprüft. Nur noch 13 große Titel bleiben bestehen, der Rest wird zugesperrt. Das kommt einer Zerschlagung des ehemaligen Großverlages Gruner+Jahr gleich. Die Regale in den Vertriebsstellen werden nun relativ leer sein, ein Kahlschlag der Extraklasse! Grund sind der Abfluss des Werbemarktes in die US-Digitalkonzerne, die Explosion der Druckkosten durch den Ukrainekrieg sowie der Anstieg bei den Kreditzinsen.

Auch aus den USA werden jetzt Abbaupläne bekannt. Der US-Konzern des Medienunternehmers Rupert Murdoch, News Corp, will heuer 1.250 Stellen streichen. Das entspricht rund fünf Prozent der Belegschaft. Zu dem Konzern gehören unter anderem die einflussreichen britischen Zeitungen "Times" und "Sun", aber auch der Buchverlag Harper Collins.

Kürzlich hatte auch der britische Konkurrent Reach - zu dem die Titel "Mirror" und "Express" gehören - angekündigt, 200 Stellen einzusparen.

Fakt ist: Die Verlage bauen in großer Anzahl journalistische Stellen ab. Die Leistung dieser Menschen, die Transparenz politischer und wirtschaftlicher Prozesse, die Erklärung von Hintergründen und das Überprüfen von falschen Behauptungen fallen nun weg. Das ist eine Katastrophe und macht diese Welt sicher nicht zu einem besseren Ort. Versprochen!