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Wien. Das größte Datenleck in der Geschichte bringt etliche Steueroasen in Turbulenzen, davon betroffen vor allem Geschäftsleute und Politiker, 130.000 Personen aus mehr als 170 Ländern werden in den Unterlagen aufgelistet. Einem Bericht der "Huffington Post" zufolge ist unter den fast 4.000 gebürtigen gelisteten US-AmerikanerInnen auch die prominente Halb- und Wahlösterreicherin Denise Rich. Der Vater der gebürtigen US-Amerikanerin, die den US-Pass erst im November 2011 abgab, war ein Österreicher. Die Komponistin war bis 1996 mit Hedgefonds-Manager und Milliardär Marc Rich verheiratet, der durch EX-US-Präsident Bill Clinton höchstpersönlich in Sachen Steuerhinterziehung begnadigt worden ist - an dessen letztem Amtstag 2001.
Rich wurde Ende 2011 Österreicherin. Sie schrieb Hits für Stars wie Diana Ross und Celine Dion und war für den Grammy nominiert. Dem Bericht zufolge hielt Rich 2006 rund 144 Millionen Dollar in einem Trust auf den Cook-Inseln und darüber hinaus eine Yacht namens "Lady Joy". US-Medien berichteten über Rich, als sie ihren US-Pass aufgab, sie würde sich so zig Millionen Dollar an Steuern sparen.
Finanzministerium "geht der Sache nach"
Nicht nur die Medien, auch das österreichische Finanzministerium interessiert sich offenbar für die im Zuge von Offshore-Leaks aufgetauchten Daten: "Wir gehen der Sache nach", sagte ein Sprecher Donnerstagmittag auf APA-Anfrage. Mehr wollte er aber auch schon wieder nicht verraten. Der Chef der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Klaus Hübner, sprach von einem "Skandal", ging aber davon aus, dass wohl eher nicht so viele Österreicher auf der Liste mit 130.000 Datensätzen zu finden sein würden.
Vorerst sind bis Donnerstag am frühen Nachmittag keine neuen Österreicher in den Offshore-Leaks-Daten aufgetaucht. Das bestätigten die in der "Süddeutschen Zeitung" mit der Aufarbeitung der Offshore-Leaks-Daten betrauten Redakteure der APA.
Huffington Post: Secret Files Expose Offshore's Global Impact