Brinek nennt BZÖ-Vorschläge "diffus". | Wien. ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek zeigte sich im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" skeptisch, dass die vom BZÖ geäußerten Ideen, wie man Österreich in Zukunft genügend Ärzte sichern könne, mit EU-Recht in Einklang zu bringen sind. Ihre BZÖ-Kollegin Magda Bleckmann hatte zuletzt gefordert, Medizin-Studenten sollten sich bei Studienbeginn verpflichten, als fertige Ärzte eine bestimmte Zeit in Österreich zu arbeiten. Ferner hatte Bleckmann den Vorschlag von BZÖ-Obmann Jörg Haider erneuert, im ersten Semester eine Studiengebühr von 5000 Euro zu verlangen, Österreicher sollten mittels "Unischeck" den größten Teil davon wieder zurückkriegen.
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Brinek bezweifelt, dass die Scheck-Lösung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) halten würde. Den Vorschlag, Mediziner zur späteren Arbeit in Österreich zu verpflichten, hält sie für "etwas diffus". Könne man von Medizin-Studierenden quasi "einen Eid" verlangen, dass sie eine bestimmte Zeit in Österreich als Ärzte arbeiten? Gerade bei diesem Studium sei die Ausbildung mit der Promotion ja nicht abgeschlossen: "Heute haben wir in Wien vier Jahre Wartezeit auf einen Turnusplatz, in den Bundesländern zwei Jahre."
Derzeit, so Brinek, prüfe man drei Varianten für einen Ausländer nicht diskriminierenden Studienzugang: Zulassung zum Studium nur nach längerem Aufenthalt im Land, Schaffung eines europäischen Finanzausgleichs oder Durchsetzen einer Quote von Medizinern, die pro Jahr im Land benötigt werden und daher auch aus Österreich kommen oder zum Bleiben hier bereit sein sollten.
Die Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) votierte am Donnerstag einstimmig für sofortige Rücknahme der Zugangsbeschränkungen an Unis, Verhinderung solcher an Pädagogischen Hochschulen und umgehendes Handeln der Regierung auf Europa-Ebene.