Quoten-Tourismus zwischen Wien und Innsbruck. | Wien. Die Quotenregelung an den Medizinischen Universitäten in Österreich treibt seltsame Blüten: Laut Med-Uni Wien müssen 58 Österreicher und 17 Nicht-EU-Bürger, die das Medizinstudium Wien ergreifen wollten, aufgrund der Quotenregelung und der Begrenzung der Studienplätze nach Innsbruck abwandern. Im Gegenzug dazu müssen 55 EU-Bürger (zumeist Deutsche), die in Innsbruck Medizin studieren wollten, zum Studium nach Wien.
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Hintergrund dafür ist, dass die insgesamt in Österreich zur Verfügung stehenden 1140 Plätze für Medizinstudenten mit folgender Quote reglementiert sind: Je 70 Prozent sind pro Universität für Österreicher reserviert, 25 Prozent für EU-Bürger und 5 Prozent für Studierende aus Nicht-EU-Staaten.
Im Juli dieses Jahres mussten sich die Studierenden in Wien und Innsbruck, respektive im September in Graz, einem Aufnahmetest unterziehen, um die geeignetsten Kandidaten herauszufinden. Für die besten 1140 Bewerber gibt es nun einen Studienplatz, gemäß der Regelung aber nicht für alle am gewünschten Ort.
Der Pressesprecher der Medizinischen Universität Wien, Bernd Matouschek, betont, dass durch das gemeinsame Wertungsprinzip der Universitäten wirklich die besten Kandidaten zum Zug gekommen sind.
Tauschbörse aktiv
Ein Entgegenkommen seitens der Universitäten gäbe es außerdem, weil einem Studienplatz-Tausch zwischen den Universitäten nichts im Wege stehe, wenn die Quote eingehalten würde, so Matouschek. Das heißt, dass nur innerhalb der Quote getauscht werden kann, also beispielsweise Österreicher mit Österreicher und EU-Bürger mit EU-Bürger. Dazu wurde von der Österreichischen Hochschülerschaft eine Internet-Tauschbörse eingerichtet. Für den Tausch zwischen den Quoten bedarf es aber einer Gesetzesnovellierung.
Aus dem Bildungsministerium heißt es dazu, dass "an der Lösung des Problems im Interesse der Studierenden auf Hochtouren gearbeitet wird".